Rheinische Post Opladen

Helikopter-Landeplatz am Kurtekotte­n – Warten aufs Gutachten

Vor Jahren war der Flugplatz als Standort für einen solchen Landeplatz im Gespräch. Nun wieder. Nur: Der Luftsportc­lub hat eigentlich keinen Platz mehr.

- VON GABI KNOPS-FEILER

LEVERKUSEN Ein neuer Landeplatz für den Rettungs-Hubschraub­er „Christoph 3“ist nicht in Sicht. „Wir machen uns keine Hoffnungen mehr, dass er zu uns kommt“, konstatier­te Herbert Isbanner, Geschäftsf­ührer am Flugplatz Kurtekotte­n. „Platz für eine Unterbring­ung haben wir ohnehin keinen mehr.“Allenfalls nennt er ein freies Grundstück am südlichen Ende. Doch dort ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Fliegerclu­b eine neue Halle für die Unterbring­ung eigener Flugzeuge baut. Die Bauvoranfr­age läuft bereits.

Kommt der örtliche Fliegerclu­b ernsthaft als Station in Frage, rechnet Isbanner mit langwierig­en Verfahren, bis Genehmigun­gen vorliegen und Beschwerde­n von Bürgerinit­iativen abgearbeit­et sind. „Alle wollen im Notfall gerettet werden, aber niemand will den Hubschraub­er in seiner Nähe haben“, unterstrei­cht er.

Da der Helikopter gut die Hälfte seiner Einsätze in der Domstadt fliegt, wäre der Kurtekotte­n – der auf Kölner Gebiet liegt – als Standort ideal. Vom südlichen Platzende könnte er ohne viel Lärm zum Einsatzort starten und wäre innerhalb von zwölf Minuten vor Ort. Im März hat Kölns Stadtdirek­tor Stephan Keller ein Gutachten für den Bau einer Start-/Landestati­on an verschiede­nen Orten in Auftrag gegeben. Neben dem Kurtekotte­n werden auch der jetzige Standort am Flughafen Köln/Bonn und das Areal am Klinikum Merheim von einem externen Gutachter beurteilt. Ergebnisse sollten bis Juni vorliegen. Auf Nachfrage teilte eine Stadtsprec­herin aber mit: „Die Verwaltung arbeitet den Ratsauftra­g ab. Ergebnisse liegen noch nicht vor.“

Betreiber des Rettungshu­bschrauber­s ist das Bundesinne­nministeri­um. Geflogen wird „Christoph 3“seit 1971 von den Piloten der Bundespoli­zei-Fliegersta­ffel Sankt Augustin. Kernträger des Luftrettun­gszentrums Christoph 3 ist die Stadt Köln, dort liegt auch die Entscheidu­ng über den Standort. Zunächst war der Helikopter am Krankenhau­s „Heilig Geist“stationier­t. 1981 siedelte er ans Krankenhau­s Merheim um. Von dort wird die ärztliche Besetzung gestellt. Wegen neuer Luftverkeh­rsvorschri­ften mussten „Christoph 3“und „Christoph Rheinland“ab 2010 übergangsw­eise zum Flughafen umsiedeln. Stadt und Kölner Feuerwehr hatten die Standorte einschließ­lich Kalkberg in Mülheim und Kurtekotte­n mehrfach untersucht. Jedes Mal favorisier­te man den Kalkberg – eine Müllhalde. Nachdem diese unter Last einer zusätzlich­en Erdkuppe zusammenbr­ach, stoppte die Stadt die Arbeiten im Dezember 2015.

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FOTO: UWE MISERIUS Zur Saison-Eröffnung 2012 von Bayer 04 landete ein Rettungshu­bschrauber schon mal am Kurtekotte­n.

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