Neue Vorwürfe von Trumps Ex-Anwalt
Laut Michael Cohen wusste der US-Präsident von einem Treffen seines Wahlkampfteams mit einer russischen Anwältin. Diese bot angeblich kompromittierendes Material zu Hillary Clinton an.
WASHINGTON (ap) US-Präsident Donald Trump hat ein Treffen seines Sohns mit einer russischen Anwältin indirekt bestätigt, die seinem Wahlkampfteam belastendes Material über Hillary Clinton vortrug. „Nein“, twitterte er am Freitag, er „wusste nichts von dem Treffen mit meinem Sohn, Don jr.“Der Präsident reagierte damit auf einen CNN-Bericht, demzufolge Trumps ehemaliger Anwalt Michael Cohen behauptet hat, Trump habe von dem Treffen, das im Juni 2016 im New Yorker Trump Tower standfand, gewusst und es gutgeheißen. Neben Donald Trump jr. hätten sich auch sein Schwiegersohn Jared Kushner und sein damaliger Wahlkampfleiter Paul Manafort angehört, was Natalia Wesselnizkaja an Material für eine Schmutzkampagne gegen die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton habe.
CNN zitierte anonyme Kreise mit den Angaben, Cohen sei bereit, seine Informationen darüber mit Sonderermittler Robert Mueller zu teilen, der möglichen Geheimabsprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland nachgeht. Cohen nahm an dem Treffen im Trump Tower nicht teil, das Trump Jr. als Zeitverschwendung bezeichnet hat. Der Gewährsmann sagte, Cohen habe auch keine Tonaufzeichnung davon. „Hört sich für mich so an, als ob jemand Geschichten erfindet, um sich selbst aus einem anderen Schlamassel zu bringen“, twitterte Trump.
AP liegen E-Mails vor, nach denen Wesselnizkaja für hochrangige Anwälte der russischen Regierung als Ghostwriterin tätig war und Hilfe von Mitarbeitern des Moskauer Innenministeriums erhielt. Die Anwältin hatte Trumps Wahlkampfteam potenziell schädliche Informationen über die demokratische Präsidentschaftskandidatin Clinton versprochen. Die Daten wurden einer Organisation des Kreml-Kritikers Michail Chodorkowski überspielt. Jüngst meldete die Organisation Dossier bereits, dass erhaltene E-Mails eine enge Zusammenarbeit Wesselnizkajas mit einer ranghohen Person im Büro der russischen Generalstaatsanwaltschaft nahelegten. Die Anwältin hat bislang bestritten, Verbindungen zur russischen Regierung zu haben.