Rheinische Post Opladen

Taktisches Foul

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Wer im deutschen Nationaltr­ikot auftreten darf, steht für unser Land und unsere Werte. Da kann man Loyalität und Verbundenh­eit erwarten! Wer glaubt, ein Foto mit dem türkischen Staatspräs­identen Recep Erdogan würde nicht zu Propaganda­zwecken missbrauch­t, wird falsch beraten oder ist ignorant! Die Fotos von Özil/ Gündogan sind nichts anderes als ein taktisches Foul! Erdogan lacht sich ins Fäustchen! und unsere Kanzlerin derart beschimpft und beleidigt hat, dass ich seinen Fototermin nicht als unbewusst und nicht überlegt abtun kann. Auch der DFB hat sich vor der WM nicht geschickt verhalten und nach dem kläglichen Scheitern nur Özil als verantwort­lich dafür einzustufe­n, ist billig und falsch. An der Spitze wäre auch hier ein freiwillig­er Rücktritt die beste Lösung für einen Neuanfang. und Aber. So sind Löw und Bierhoff aktuell in ihrer Verantwort­ung fein raus, denn am Desaster an der WM ist nicht Özil der Schuldige, sondern einzig und allein der Bundestrai­ner. Die Mannschaft war eine überheblic­he, selbstherr­liche, selbstverl­iebte Gurkentrup­pe und hatte bei der WM nichts zu suchen. Schema. Da wird jemand, aus welchem Grund auch immer, kritisiert, der zufällig auch einen Migrations­hintergrun­d hat und nun beleidigt ist, und schon heult ein Teil der Nation auf, beschuldig­t sich selbst und uns alle mal wieder des Rassismus und macht den armen Fußballer zum Opfer. Und nun gibt es kein anderes Thema mehr. Und da fordert doch tatsächlic­h ein Aymar Mazyek jetzt den Rücktritt von irgendwem beim DFB, der vor 14 Jahren mal etwas zu Multikulti gesagt hat. Ja geht‘s noch? Ich glaube, an diesem Land werde ich noch verzweifel­n. absolut recht, was er der deutschen Öffentlich­keit vorwirft, vor allem mit dem Satz: „Wenn wir gewinnen, bin ich Deutscher, wenn wir verlieren, bin ich Türke.“Dies sollte uns allen zu denken geben, und wir sollten weit vorsichtig­er sein mit unserem Urteil über türkischst­ämmige Mitbürger, die Erdogan unterstütz­en – selbst wenn uns die Gründe dafür noch so absurd erscheinen mögen.

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