Frisbee hält Einflug in die Schulen
Medizinball war gestern. Statt dessen setzen hiesige Lehrer verstärkt auf Trendsportarten.
schnell erlernt und bei der sich sehr schnell auch erste Erfolgserlebnisse abzeichnen“, sagt der Pädagoge.
Obwohl das Spielen mit dem fliegenden Plastikteller kein allzu kompliziertes Regelwerk besitzt – was die Disziplin für die Kinder umso attraktiver macht –, verbessert es verschiedene motorische Fähigkeiten, erklärt Thiele. „Die Hand-Auge-Koordination wird trainiert, es gibt verschiedene Wurftechniken. Vorhand, Rückhand und das Fangen werden geübt, was vielen Kindern heutzutage Schwierigkeiten bereitet.“
Die Frisbeescheibe bewege sich langsamer als ein Ball, was den Kindern das Fangen erleichtert. „Darüber hinaus habe ich beim Frisbee den Vorteil, dass ich über verschiedene Spielstationen alle Kinder in Bewegung habe, was etwa beim Brennball nicht der Fall ist. Das stehen immer welche herum und warten, bis sie an der Reihe sind.“Außerdem entstünden bei Frisbee, gerade weil es kein eindeutiges Regelwerk und keinen Schiedsrichter gibt, viel häufiger Konfliktsituationen, die die Kinder dann unter sich ausmachen müssen.
Der elfjährige Julian findet es gut, dass nicht nur ausgelutschte Sportarten im Unterricht vorkommen. „Ich finde es ganz cool, auch mal neue Sachen ausprobieren zu können.“Julian spielt im Verein Handball und mag auch Tischtennis ganz gerne, aber Frisbee, gesteht er, habe er vorher nie gespielt. „Jetzt mach ich das ab und zu auch mal im Park mit Freunden.“
Das tun auch Kinga (11) und Jaime (12), die ebenfalls Gefallen an den neuen Sportarten finden. „Mir macht es besonders viel Spaß, die Frisbeescheibe zu fangen. Man ist viel mehr in Bewegung dabei als sonst“, sagt Kinga. Und Jaime mag es, bestimmte Ziele mit dem Ufo anzuvisieren. „Frisbee kann man auch gut in der Freizeit spielen, mit Freunden, die es vielleicht vorher noch nie gemacht haben“, sagt Kinga. „Man kann es schnell lernen.“
Ins interne Curriculum der Schule werden jetzt verschiedene Trendsportarten aufgenommen, neben Frisbee zum Beispiel Parkour oder American Football. „Unser primäres Ziel ist es, als Sportlehrer den Schülern die Freude an Bewegung zu vermitteln, damit sie auch außerhalb der Schule, vielleicht sogar im Verein, damit weiter machen“, sagt Daniel Thiele. Und das funktioniert mit neuen Sportarten einfach besser als mit verstaubten Disziplinen.