Die „Silberdisteln“erforschen die Rolle der Frau
LEVERKUSEN Kreativität ist kein Privileg junger Menschen. Heute ist die Generation 60plus ein aktiver Teil der Gesellschaft. Das spiegelt sich auch auf der Bühne wider. Dort beweist das Theaterensemble „Die Silberdisteln“seine Spielfreude mit jährlich neuen Aufführungen. Aktuell das Theaterstück „Als der Boden begann zu schwanken“.
Dargestellt wird es von zehn „Silberdisteln“zwischen 60 und 86 und neun Theaterpädagogik-Studentinnen der Hochschule Düsseldorf zwischen 22 und 33 Jahren. Gemeinsam haben sie eine Szenencollage zum Thema „Frauenrolle und Identität“entwickelt und zeigen ihre Sicht aus 19 Blickwinkeln.
Darum geht es: Kaum auf der Welt wird der Mensch in eine Rolle gesteckt, die männliche oder weibliche. Aber was bedeutet männlich und weiblich? Wer legt das fest? Ist die Rolle veränderlich? Der Boden beginnt zu schwanken, und wir müssen uns entscheiden: Festhalten oder loslassen?
Carina (24) beschreibt: „Es ist interessant zu sehen, wie sich Ungleichbehandlungen äußern. Wie die Rolle der Frau früher aussah, und wie sie in Zukunft aussehen könnte.“Juliette (31) sagt: „Seit den Proben hinterfrage ich mein Geschlecht ganz neu.“Von den Silberdisteln kommt Zustimmung. Gisela (77) erklärt: „Heute bin ich froh, dass sich meine Rolle als Frau insgesamt geändert hat. Ich fühle mich viel selbstbewusster als früher.“Mona (65) argumentiert: „Es ist toll, an den jungen Frauen zu sehen, wohin die 68er Bewegung geführt hat. Sie sind viel zielstrebiger als ich in dem Alter.“Regie bei der rund einstündigen Vorstellung – gefördert von der KulturStadtLev – führt Theaterpädagogin Jessica Höhn: „Es ist spannend, wie sich dieser Rückblick und die Sicht nach vorne entwickelt haben.“Aufführungen sind Samstag, 4. August, 18 Uhr, Kulturausbesserungswerk (KAW ) in Quettingen, Kolberger Str. 95A, Sonntag, 5. August, 16.30 Uhr, ZAKK, Fichtenstraße 40 in Düsseldorf. Eintritt acht Euro (AK), erm. fünf Euro.