Bis 900 Euro Spanne bei Kita-Gebühren in NRW
DÜSSELDORF (dpa) Die Elternbeiträge in Kindergärten sind in den nordrhein-westfälischen Kommunen höchst unterschiedlich. Das geht aus einem Gebührenvergleich des Bundes der Steuerzahler in 57 Kommunen hervor. Am Mittwoch veröffentlichte er die bemerkenswertesten Einzelheiten.
Am besten sind Eltern in Düren dran. Hier wird seit dem 1. August komplett auf Kita-Gebühren verzichtet. In Düsseldorf ist die Betreuung von Kindern über drei Jahren beitragsfrei. Landesweit gilt Beitragsfreiheit für das dritte Kita-Jahr vor der Einschulung.
Darüber hinaus gibt es in fast allen untersuchten Kommunen Beitragsfreiheitsgrenzen, allerdings mit unterschiedlichen Einkommensstufen. Am günstigsten ist die Lage in Iserlohn – hier muss bei einem Einkommen unter 42.000 Euro nichts gezahlt werden – und in Münster (37.000 Euro). Nur in Arnsberg werden Eltern für 45 Wochenstunden Betreuung auf jeden Fall zur Kasse gebeten.
Der absolut höchste Beitrag fällt für gut betuchte Eltern ab einem Jahreseinkommen über 175.000 Euro für 45 Wochenstunden Betreuung von Kindern unter zwei Jahren in Mülheim an: Sie bezahlen 896 Euro pro Monat – in Hamm dagegen in der höchsten Einkommensstufe nur 313 Euro.
Angesichts der enormen Gebührenspanne fordert der Bund der Steuerzahler einen landesweit einheitlichen Rahmen mit Beitragsfreiheit bis zu einem Jahreseinkommen von 30.000 Euro. Außerdem sollte die Kitabetreuung ab dem zweiten Geschwisterkind kostenlos sein. Im Internet läuft eine Online-Petition für beitragsfreie Kitas in ganz Deutschland, die eine Familie aus NRW initiiert hat. Der Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Landesregierung bleibt an dieser Stelle vage. „Langfristig streben wir eine allgemeine Beitragsfreiheit für alle Kita-Jahre in NRW an“, heißt es dort.