Brandt: Özil ist nicht allein schuld am WM-Aus
ZELL AM SEE (seb) Die Weltmeisterschaft in Russland ist für Julian Brandt und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bereits seit über einen Monat beendet. Dennoch ist die DFB-Auswahl weiter Gesprächsthema. Grund dafür ist die Debatte um die Fotos von Ilkay Gündogan und Mesut Özil mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sowie dem daraus resultierenden Rücktritt von Özil. Im Trainingslager von Bayer 04 Leverkusen im österreichischen Zell am See hat sich WM-Debütant Brandt nun zur Debatte geäußert – und sich hinter Özil gestellt.
„Mesut ist auf gar keinen Fall der Grund, weswegen wir ausgeschieden sind“, sagte Brandt am Mittwoch. Sportlich gesehen habe Özil „sicher nicht seine beste Leistung abgerufen, aber das haben wir alle nicht“. Einige Verantwortliche und auch Fans sehen in Özil den Sündenbock für das schwache Abschneiden der Nationalelf. Der mit 22 Jahren jüngste Spieler im WM-Kader hält das für unangebracht: „Nur auf ihn einzudreschen, ist einfach falsch.“
Innerhalb des Teams von Bundestrainer Joachim Löw sei die Debatte um Özil kein Thema gewesen: „Während des Turniers hat uns das nicht eingeschränkt.“Der Leverkusener verneinte, dass es Differenzen innerhalb des Teams gegeben hat. Zumindest habe er davon nichts mitbekommen. „Einen Vergleich kann ich nicht ziehen, da es mein erstes Turnier war. Für mich war die Stimmung schon normal“, sagte der Außenangreifer. „Vielleicht war die Stimmung in Brasilien besser, vielleicht aber auch in Russland – und wir haben es trotzdem nicht gepackt.“In drei Einsätzen deutete Brandt bei der WM an, dass er ein Hoffnungsträger des DFB sein kann.