Als am Hammer noch Münzen geschlagen wurden
Die CDU lud zur Bustour an Schauplätze Leichlinger Geschichte. Bernd Skorpil und Michael Kiesewalter lieferten die Infos.
LEICHLINGEN Montanusstraße, Dorffeld, Am Hammer, Unterschmitte und Co. – sie haben eines gemeinsam: Sie erzählen die Geschichte der Blütenstadt. Dieser sind Bernd Skorpil und Michael Kiesewalter auf der Spur. Bereits vor drei Jahren wurden Erkenntnisse der Öffentlichkeit anhand einer Bustour dargelegt. Jetzt folgte eine weitere Ausgabe von „Auf den Spuren unserer Heimatstadt Leichlingen – damals und heute“, die von der CDU organisiert wurde. Vom Startpunkt (Busbahnhof) an ging es für den vollbesetzten Bus Richtung Montanusstraße, Dorffeld und Sperberstraße. Währenddessen erzählte Skorpil die Geschichte des Stadtwappens, das größer hatte ausfallen sollen. Doch Kaiser Wilhelm machte einen Strich durch die Rechnung und durch das Luftschiff „Erbslöh“, das auf dem ursprünglichen Wappen abgebildet war. Am Freibad führte Skorpil aus: „Hier gab es bis in die 1960er Jahre eine sehr beliebte Motocross-Strecke“. Er selbst hätte mit dem Fahrrad erfolglos versucht, Schanzen zu überwinden. Aber als es einen Unfall mit Todesfolge gab, wurde sie geschlossen.
Kiesewalter und Skorpil unterhielten während der vierstündigen Tour mit Anekdoten und Geschichten. Zum Beispiel damit, dass der Name „Am Hammer“auf zwei Kupferhämmer zurückgehe, die der Kölner Bankier Hack 1715 errichtete, um dort die Rohlinge für die Düsseldorfer Münze zu schlagen. 1863 übernahm der Wuppertaler Fabrikant Weyermann das Areal und errichtete eine Türkisch-Rot-Färberei, die 100 Jahre lang bedeutender Arbeitgeber in Leichlingen war. Was für Skorpil das das Besondere an der Tour ist? „Leichlingen, die Stadt der Hidden Champions, der unbekannten großen Geister“, sagt er und erinnert an Julius Pohlig, Erbauer der Seilbahnen auf den Zuckerhut in Rio und den Tafelberg in Kapstadt, an Johann Wilms, der die niederländische Nationalhymne komponierte, und an Luftschiffpionier Oskar Erbslöh. Zu Berühmtheit gelangte der, als er 1907 das „Gordon-Bennett“-Rennen in Amerika gewann. Er ließ eine Zeppelinstation auf den Leichlinger Balken bauen und gründete die Rheinisch-Westfälische Motorluftschiff-Gesellschaft.