Nach Bodenfund: keine Grabungen in der City
WIESDORF (US) Die Stadt Leverkusen verzichtet trotz des Fundes von etwa 100 Jahre alten Mauern in der City auf die Eröffnung einer archäologische Grabungsstelle. Dies bestätigte die Stadtverwaltung auf Anfrage unserer Redaktion. Experten der städtischen Bauaufsicht erwarten „keinerlei unvorhersehbare Funde aus anderweitigen älteren Schichten“, berichtete eine Pressesprecherin. Die Lage der ehemaligen Koloniehäuser sei bekannt und dokumentiert. Deshalb seien weitere Untersuchungen unnötig.
Das bedeutet auch: Leverkusens Kulturdezernent Marc Adomat muss sich keine Gedanken über große Parkplätze in der Stadtmitte machen, um Platz für Busse mit bildungshungrigen Touristen aus China, Japan oder Düsseldorf zu schaffen. (An der Nobelstraße 7882 bietet das Kolonie-Museum übrigens sehenswerte Einblicke in die Geschichte der Bayer-Arbeitersiedlungen).
Bauarbeiter hatten die Reste des früheren Bayer-Koloniehauses unter dem Platz zwischen Café Extrablatt und P&C entdeckt. Auf dem ehemaligen Keller steht eine Platane, deren zerbrochene Betonumrandung erneuert werden muss. Der relativ mächtige Baum hat im Laufe der Jahrzehnte seine Wurzeln entlang der Kellerwände ins Erdreich gebildet. Zur Standsicherheit und zum Erhalt des Baumes lässt die Stadt deshalb diese Betoneinfassung größer anlegen als geplant. Das verursacht Mehrkosten von 35.000 Euro. Die Erneuerung der Betonringe um beide Platanen kommt damit auf rund 255.000 Euro.
Am Freitag werden 60 Kubikmeter Bodensubstrat in die neuen Beeteinfassungen des Funkenplätzchens eingebaut, teilt die Stadt mit. Dieses spezielle Baumsubstrat werde „die beiden alten Platanen auf Jahre hinaus mit Nährstoffen versorgen und den durchwurzelfähigen Bereich deutlich vergrößern“.