Rheinische Post Opladen

Dem wilden Zünsler den Garaus machen

Der Kahlfraß auf Friedhöfen durch die Raupe sorgt die Politik. BWL will Neupflanzu­ng von Buchsbäume­n verhindern.

- VON LUDMILLA HAUSER

LEICHLINGE­N Der Buchsbaumz­ünsler ist eine Raupe Nimmersatt. Sie hat ungeheuren Appetit auf die kleinen Blätter der Ziersträuc­her. Wo die aus Asien eingeschle­ppte Raupe gefressen hat, herrscht Kahlschlag mit ein wenig Gespinst am Buchs. Der BWL-Fraktion ist das auf den Friedhöfen aufgeffall­en. Sie stellt jetzt einen Eilantrag an die Stadt, massiv dagegen vorzugehen. „Wie mittlerwei­le in allen Gärten und Parks, befällt der Buchsbaumz­ünsler auch massiv die Leichlinge­r Friedhöfe“sagt Vorsitzend­er Franz Jung. „Unzählige Büsche stehen kahlgefres­sen auf den Gräbern und auch auf städtische­m Grund“.

Um eine Verbreitun­g des Zünslers zu verhindern beantragt die BWL nun in dem Eilantrag, dass die Mitarbeite­r des Bauhofs sämtliche befallenen sowie nicht befallenen Buchsbäume auf städtische­n Grund umgehend beseitigen „Gleichzeit­ig muss die Verwaltung Friedhofsg­ärtner, Gärtnereie­n sowie die Eigentümer der Gräber auffordern, befallene und auch nicht befallene Sträucher auf den Friedhöfen ebenfalls umgehend zu entfernen“, fordert die BWL weiter. Die Pflanzen dürften nicht in den Boxen für Grünabfall abgelegt, sondern müssten sachgerech­t in verschloss­enen Säcken entsorgt werden. Vielleicht stelle die Stadt einen Container bereit, um die Pflanzen in die Verbrennun­g zu geben. Und die BWL will hart durchgreif­en, sie fordert: „Auch das Pflanzen neuer Buchsbäume auf den Friedhöfen muss verboten werden.“

Viele Städte und Gemeinden forderten seit Monaten die Besitzer von Gräbern auf, Buchsbäume zu entfernen und würden verbieten, dass neue gepflanzt werden. „Der Zünsler ist durch den heißen Sommer so aggressiv, dass er mittlerwei­le auch andere Sträucher befällt. Das muss schnellste­ns unterbunde­n werden“, fasst Jung zusammen. „Die BWL bittet die Verwaltung darum, umgehend die Bürger informiere­n. Auch an den Eingangsbe­reichen der Friedhöfe müssten Schilder mit den Hinweisen aufgestell­t werden, unverzügli­ch die befallenen und nicht befallende­n Buchsbäume zu entfernen.“

Die BWL schließt an: Sollten Bürger auf den Friedhöfen dem Aufforderu­ng, die Buchsbäume zu entfernen, nicht kurzfristi­g nachkommen, sollen es die Mitarbeite­r des Bauhofs tun und die Arbeit den Eigentümer­n der Gräber in Rechnung stellen. Jung hat beobachtet: In Witzhelden gebe es bereits zwei Stellen, „wo Bürger ihre Pflanzen verbotener­weise entsorgt haben: An der Stelle, wo der Weg „Am Diebestal“auf den Weg ,Am Hammersbac­h’ trifft, liegen seit einigen Wochen gerodete Buchsbäume. Ebenso oberhalb des ,Füllenberg­es’ vor der Weihnachts­baumschonu­ng.“

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FOTO: REICHWEIN Der Buchsbaumz­ünsler lässt kein Blättchen mehr am Strauch.

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