Opladener Wappen auf Mülltonnen verewigt
Stadt stellt Innenstadtmöbel vor. Fazit: mehr Bänke, mehr Abfalleimer, Umgestaltung früher fertig.
OPLADEN Als Petra Cremer auf der Bank Platz nimmt, atmet sie auf: „Das ist ja was für kurzbeinige Langoberkörper wie mich“, sagt sie lachend und sieht aus, als würde sie gerne ein Weilchen testen, wie es sich an der Lehne lehnt, wie die Sitztiefe ist, was die Armlehne kann. Aber dafür hat die Leverkusener Stadtplanerin keine Zeit. Denn die Stadt hat zur Begehung des neuen, noch in der Installation befindlichen Fußgängerzonenmobiliars in Opladen eingeladen.
Wenig später gibt ihr Landschaftsarchitekt Thomas Wündrich, (Arbeitsgemeinschaft Wündrich/WES), der die Umgestaltung der Fußgängerzone ersann, mit dem Zollstock recht: „Wir haben den Bänke unterschiedliche Sitzhöhen gegeben. Von 48 innen bis zu 52 Zentimetern im Außenbereich bei dieser Bank zum Beispiel.“Als sein Büro erstmals vor Ort gewesen sei, fiel auf: Der Opladener sitzt gerne in der Fußgängerzone. Dem wollte Wündrich/WES Rechnung tragen und lässt mehr Bänke aus Stahl und dem nachhaltigen Rohstoff Bambus auf Bahnhof-, Kölner und Goethestraße Straße installieren: 21 Stück, die bis zu 30 Jahre halten können und zudem von unterschiedlicher Länge (teils auch Form) sind: auf der Bahnhofstraße etwa 2,80 Meter (Kosten samt Einbau pro Bank: 5000 Euro), auf der Kölner Straße rund 3,50 (7000 Euro pro Bank). „Und rundum besitzbar“, ergänzen Wündrich und Stefan Karl von der Stadt. Souveränität und Großzügigkeit sollen die dunklen Bänke, die durch Sonnenlicht noch heller werden, ausstrahlen.
Die Politiker vom Bezirk II hatten Mitspracherecht. Auch bei den 17 neuen, 90 Liter fassenden Mülltonnen. Als Dreingabe ist das Opladener Wappen eingearbeitet. Eine Stele mit Wappen und Info liegt auf der Baustelle zum Aufbau bereit.
Bedacht haben die Planer auch die Rücksprache mit Geschäftstreibenden und Veranstaltern der Feste in der Fußgängerzone. So seien alle Fahrradständer demontierbar, um die Aufstellflächen für Feste zu gewährleisten. Jede zweite neue Laterne, die Ende August/Anfang September montiert werden, bekommt Fahnenhalter für die Bewerbung der Feste. Flächendeckendes WLan gebe es zudem, betont Wündrich.
Auch das Sorgenkind, das Wasserspiel an der unteren Bahnhofstraße, kommt auf die Zielgerade. Wegen nicht wie in Plänen verzeichnet verlaufender Leitungen hatten diese und der Platz für die Pumpenkammer verlegt werden müssen, erläutert Karl. Ab der kommenden Woche soll die Kammer eingebaut werden. Etwas später das Wasserspiel ungefähr auf Höhe Tedi. Baudezernentin Andrea Deppe betont: Geplant war die Fertigstellung des kompletten Umbaus für November, wir werden voraussichtlich schon Ende September, Anfang Oktober fertig.“Bis dahin könnte Petra Cremer noch ein paar Mal probesitzen.