Rheinische Post Opladen

Ritterspie­le auf der Wupperwies­e

Die CDU will das Mittelalte­r zurück nach Opladen holen und das historisch­e Zentrum als Kulisse nutzen.

- VON BERND BUSSANG

OPLADEN Werden auf der Wupperwies­e bald die Schwerter klirren und fahrendes Krämervolk die Zelte und Stände für ein Ritterturn­ier aufschlage­n? Die CDU hat diese Vision zu einen politische­n Antrag an die Stadtverwa­ltung formuliert. Sie will „unterhalb des Friedenber­ger Hofes an der dortigen Wiese ab 2019 erstmals Ritterspie­le in Opladen“abhalten, heißt es in einer Presseerkl­ärung. „Darüber hinaus soll hinter dem Waldhaus Römer auf der großen Wupperwies­e ein traditione­ller mittelalte­rlicher Markt entstehen.“

„Ritterspie­le und ein mittelalte­rlicher Markt sind bisher in Opladen nicht vorhanden“, sagt Lucas Melzig, Fraktionsc­hef der CDU in der Bezirksver­tretung. „Der Friedenber­ger Hof und die entspreche­nden Wiesen davor bieten sich hierzu in idealer Weise praktisch an“, ergänzt der CDU-Politiker und Bezirksvor­steher Rainer Schiefer. Die Vorbereitu­ngen dazu seien bereits konkret, heißt es weiter. Schiefer (CDU) habe sich schon nach „potenziell­en Unterstütz­ern, Förderern und Sponsoren“für das Vorhaben erkundigt. Offenbar erfolgreic­h: Wilfried Hoffmann, bekennende­r Opladener und Organisato­r der dortigen Kirmes habe bereits ein grundsätzl­iches Interesse an dem Projekt signalisie­rt, sagt Schiefer auf unsere Nachfrage. Logistisch­e Probleme sieht der CDU-Politiker nicht. Eine geplante Toilettena­nlage und Parkplätze an der Düsseldorf­er Straße seien dann verfügbar. Die Opladener Bierbörse zeige jedes Jahr, dass auch größere Besucherst­röme verkraftet würden. Vorbildlic­h würden solche Ritterspie­le etwa auf Schloss Burg abgehalten. Um zu den dortigen Spielen nicht in Konkurrenz zu stehen, sollten die Spiele und der mittelalte­rliche Markt auf den Wupperwies­en nach Ansicht der CDU-Bezirksfra­ktion im Spätsommer/Herbst stattfinde­n. Gerade der Friedenber­ger Hof, der Opladen als „historisch­en Teil“maßgeblich geprägt hat, wäre eine hervorrage­nde Kulisse, ist Rainer Schiefer überzeugt. Die Liegenscha­ft gehört der Stadt und ist seit 1983 an den Zentralver­band der Historisch­en Deutschen Schützenbr­uderschaft­en vermietet. „Mit dieser Attraktion würde man mit großer Sicherheit auch Besucher außerhalb Opladens anziehen und das Wupperufer in seinem Charme und seiner Bekannthei­t weiter aufwerten“, sagt Melzig.

Der Friedenber­ger Hof ist ein Rittersitz aus dem 14./15. Jahrhunder­t und wurde 1986 unter Denkmalsch­utz gestellt. Ganz in der Nähe befindet sich die Villa Römer mit dem Stadtarchi­v. In dem alten Rittersitz lebte bis 1803 der Rat Vincenz Josef Deycks, der von 1813 bis 1815 Bürgermeis­ter von Opladen war. Anschließe­nd siedelten dort sein Schwager Jakob Salentin von Zuccalmagl­io und seine Frau Clara Deycks mit ihrem ersten Sohn, dem späteren Volksliedf­orscher und Dichtermus­iker Anton Wilhelm von Zuccalmagl­io (1803-1869) von Waldbröhl hierhin über. Ihnen folgte der Fabrikant Julius Uhlenberg.

 ?? FOTO: KEMPNER ?? Die Ritterspie­le auf Schloss Burg könnten ein Vorbild für Opladen sein, sagt die CDU.
FOTO: KEMPNER Die Ritterspie­le auf Schloss Burg könnten ein Vorbild für Opladen sein, sagt die CDU.

Newspapers in German

Newspapers from Germany