Auf dem „Traumschiff“über den Rhein
Die Hitdorfer Fähre sucht dringend einen Kapitän. Warum bitte meldet sich eigentlich keiner?
Häufig ist es so im Leben, dass man Dinge als selbstverständlich erachtet, solange, bis es sie nicht mehr gibt. Und sich dann lautstark beschwert, wie es denn passieren konnte ... Fast hatte die sommerlische Dürre die Hitdorfer Rheinfähre trockengelegt. Ist nochmal gut gegangen. Dann kam der Hilferuf: „Fährführer dringend gesucht!“An Bord herrscht offenbar Personalnot, und zwar nicht nur bei den Kassierern. Ein Kapitän wird dringend gesucht, ein gestandener Lenker, der die Fähre umsichtig und sicher zwischen dem regen Schiffsverkehr auf dem Strom hinüber manövriert.
Zugegeben, es ist kein leichter, und auch ein höchst verantwortungsvoller Job. Immerhin 3000 Euro brutto lässt ihn sich die Kölner Hafengesellschaft kosten. Doch Lust an der Arbeit an der frischen Luft kann offenbar die Unlust an Schicht- und Wochenenddiensten nicht ausgleichen.
Nun ja, ein „Traumschiff“ist die Fähre wohl eher nur für Fahrradausflügler am Wochenende, wenn sie bei gutem Wetter die Nase in die Sonne halten. Und ein „Captains Dinner“gibt es sicher auch nicht. Dafür ist die Fahrt zu kurz. Um maritime Romantik geht es auch nicht. Denn der Fährverkehr über den Rhein im Schatten der A 1-Brücke ist eine bewährte, zuverlässige und wichtige Alternative zur Autobahn, gerade auch für Lastwagen, die sie wegen der anhaltenden Sperrung der Brücke noch lange nicht werden nutzen können. Deshalb an dieser Stelle nochmal der Aufruf: Männer und Frauen mit Tatkraft, Überblick und Mut, in Hitdorf ist ein Steuerrad frei, und Vater Rhein wartet darauf, euch zu tragen.
Bernd Bussang