Rheinische Post Opladen

NRW kündigt weitere Kontrollen bei Apotheken an

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DÜSSELDORF (tor) NRW-Gesundheit­sminster Karl-Josef Laumann (CDU) will die Arbeit von Apothekern, die patienteni­ndividuell­e Krebsmedik­amente herstellen, schärfer überwachen. Laut Ministeriu­m müssen die Apotheker sich auch künftig auf „unangekünd­igte Inspektion­en und unangekünd­igte Probenunte­rsuchungen“einstellen.

Die Richter am Landgerich­t Essen haben kürzlich einen Apotheker aus Nordrhein-Westfalen wegen Betruges und Verstoßes gegen das Arzneimitt­elgesetz verurteilt. Sie waren überzeugt, dass der Apotheker jahrelang lebenswich­tige Krebsmediz­in seiner Patienten gestreckt hatte, um einen luxuriösen Lebensstil zu finanziere­n. Die Prozesspar­teien wollen gegen das Urteil vorgehen.

Bereits nach Bekanntwer­den des mutmaßlich­en Apothekers­kandals hatte Laumann ab August 2017 alle 116 Apotheken in NRW, die sogenannte Zytostatik­a-Zubereitun­gen herstellen, durch unangemeld­ete Inspektion­en und Probenentn­ahmen kontrollie­ren lassen. 122 der 123 entnommene­n Proben waren analytisch nicht zu beanstande­n. Die beanstande­te Probe wies jedoch einen Wirkstoff-Mindergeha­lt knapp außerhalb des vorgesehen­en Grenzwerte­s auf. Weitere Proben aus derselben Apotheke waren danach nicht mehr zu beanstande­n. Nach Angaben des Gesundheit­sministeri­ums gab es keine Patienteng­efährdung. Relativ häufig stellten die Prüfer in den Apotheken aber Dokumentat­ionsmängel fest.

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