Innogy: Schwaches erstes Halbjahr
Der bereinigte Nettogewinn des Versorgers fällt um fast 23 Prozent.
ESSEN (dpa) Hohe Rohstoffkosten beim niederländischen Gas und schwacher Wind haben beim Essener Energieversorger Innogy im ersten Halbjahr für maue Zahlen gesorgt. Zwar legte das Unternehmen beim Gewinn um vier Prozent auf 850 Millionen Euro zu. Bezieht man jedoch geringe Steuern und eine Neubewertung von Finanzinstrumenten mit ein, sank der bereinigte Nettogewinn um fast 23 Prozent auf rund 662 Millionen Euro im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum.
Auch beim bereinigten Ergebnis vor Steuern und Zinsen büßte Innogy in den ersten sechs Monaten zehn Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro ein. „Innogys finanzielle Entwicklung liegt ganz im Rahmen unserer Erwartungen“, sagte Finanzchef Bernhard Günther bei der Vorlage der Zahlen am Freitag in Essen. Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte er. Bessere Wetterbedingungen im Herbst könnten die schwache Entwicklung des ersten Halbjahres laut Günther noch ausgleichen.
Der Essener Energieversorger steht vor der Zerschlagung. Der bisherige Eigentümer RWE und der Energiekonzern Eon hatten sich auf eine Aufteilung des Unternehmens geeinigt. RWE soll die Ökostromproduktion der Tochter und von Eon übernehmen, der Konkurrent die Energienetze sowie das Kundengeschäft von Innogy. Im Juli hatte Innogy angekündigt, die Pläne positiv begleiten zu wollen.
„Ich habe das Gefühl, dass jetzt Klarheit herrscht“, sagte Innogy-Chef Uwe Tigges mit Blick auf die Stimmung im Unternehmen. Derzeit liegen noch 14 Prozent der Anteile bei Aktionären, die das Kaufangebot von Eon nicht akzeptierten – vermutlich in der Hoffnung auf eine höhere Offerte. Innogy werde weiter keine Kaufempfehlung an diese Aktionäre aussprechen, erklärten die beiden Innogy-Manager Tigges und Günther.