Rheinische Post Opladen

Minister Reul richtet den „Warntag“ein

Das NRW-Innenminis­terium will mit dem Tag die Bürger für das Thema Sirenanala­rm und Co. sensibilis­ieren. Premiere: 6. September

- VON LUDMILLA HAUSER

LEICHLINGE­N Sichtbar sind die Schäden auf den Straßen der Stadt mittlerwei­le zum Großteil nicht mehr. Aber in den Köpfen wird die Unglücksna­cht vom 11. Juni noch lange Zeit stecken. Erst Donnerstag postete ein Bürger bei Facebook: „Ein Sturm zieht auf. hoffentlic­h trifft es nicht wieder Leichlinge­n.“

Seit dem verheerend­en Unwetter, das die Bäche in reißende Ströme verwandelt­e, Straßen unter Wasser setzte, Gebäude in Leichlinge­n massiv beschädigt­e und die Auswirkung­en die Bürger schwer schockten, haben die Warnanlage­n in der Stadt wieder an Bedeutung gewonnen. Und genau darum geht es Anfang September, wie die Stadtverwa­ltung jetzt aufmerksam macht: um die rechtzeiti­ge Warnung vor Unwettern, Hochwasser, Bombenents­chärfungen, Großbrände­n oder Schadstoff­austritten.

„Häufig wissen die Bürger nicht mehr, was Warnsignal­e bedeuten oder wie man sich im Ereignisfa­ll richtig verhält“, sagt Stadtsprec­herin Ute Gerhards. „Deshalb hat das Land Nordrhein-Westfalen erstmalig einen landesweit­en Warntag festgelegt, der am 6. September stattfinde­n wird.“Ziel der Aktion sei es, die Bevölkerun­g für das Themenfeld Warnung zu sensibilis­ieren, das Thema Warnung wieder mehr ins Bewusstsei­n zu rücken und im Sinne von „Mein Schutz ist auch meine Verantwort­ung“die Selbsthilf­efähigkeit der Bevölkerun­g zu stärken, ergänzt sie.

Zu den Themenschw­erpunkten der Warntag-Premiere gehören die Bedeutung der Sirenensig­nale und grundlegen­de Informatio­nen zu Warnanläss­en, Warnmittel­n und Verhaltens­hinweisen. Ute Gerhards: „Im Vorfeld des Warntages informiere­n die Kommunen verstärkt über die Warnhinwei­se und ihre Bedeutung.“

Damit es nicht nur trockene Theorie bleibt, ist für den Tag auch die Simulation des Ernstfalls geplant. „Um 10 Uhr werden zeitgleich in allen Kommunen die örtlichen Warnkonzep­te getestet. Dazu zählen beispielsw­eise Sirenen“, teilt das NRW-Innenminis­terium mit. Dessen Chef Innenminis­ter Herbert Reul ist Leichlinge­r, hat die Katastroph­e in seiner Heimatstad­t im Juni miterlebt.

Mit der Warn-App „Nina“, der Notfall-Informatio­ns- und Nachrichte­n-App des Bundes, wird an dem Tag auch landesweit eine Probewarnm­eldung versendet. Außerdem wird es Lautsprech­erdurchsag­en aus Warnfahrze­ugen geben, heißt es aus Düsseldorf weiter.

Und der der landesweit­e Warntag soll keine Eintagsfli­ege bleiben, kündigt das Ministeriu­m an. Künftig soll er jährlich an jedem ersten Donnerstag im September stattfinde­n. Unterschie­dliche Ereignisse der vergangene­n Jahre hätten gezeigt, dass „sich die Menschen oftmals nicht ausreichen­d gewarnt und informiert gefühlt haben“. Dies will Herbert Reul mit dem Warntag ändern und so die Selbsthilf­efähigkeit der NRW-Bürger wieder stärken. Aktionen zum Warntag in der Übersicht:

landesweit­er zeitgleich­er Sirenenpro­bealarm um 10 Uhr

landesweit­e Probewarnm­eldung über die Warn-App Nina

Testwarnun­gen durch Lautsprech­erfahrzeug­e

Beim NRW-Tag vom 31. August bis 1. September soll es einen Infostand zum Thema geben.

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