Rheinische Post Opladen

KVB schreibt neue Stadtbahne­n europaweit aus

450 Millionen Euro werden in die Langzüge investiert, die in die Jahre gekommene Fahrzeuge ersetzen sollen.

- VON STEPHAN EPPINGER

Köln (step) Die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) hat den Kauf von neuen Stadtbahne­n europaweit ausgeschri­eben. In einem ersten Schritt sollen 62 moderne Niederflur­bahnen mit einer Länge von 60 Metern („Langzüge“) sowie zwei 30 Meter lange Niederflur­fahrzeuge beschafft werden.

Die Langzüge sollen 124 Fahrzeuge der Baureihe K4000 ersetzen, die bereits heute ihre Nutzungsgr­enze erreicht haben. Nach der Ertüchtigu­ng der Ost-West-Achse sollen auf den Linien 1 und perspektiv­isch auch auf der Linie 9 rund 90 Meter lange Zugverbänd­e fahren.

Diese setzen sich jeweils aus einem Lang- und einem Kurzzug zusammen. Auf diese Weise kann die Kapazität auf diesen Linien um bis zu 50 Prozent erhöht werden. Diese Erweiterun­g ist dringend nötig, um dem steigenden Fahrgastau­fkommen Rechnung zu tragen.

Das Lastenheft für die Ausschreib­ung umfasst rund 550 Seiten. Darin sind alle technische­n Anforderun­gen an die neuen Fahrzeuge beschriebe­n: vom Fahrzeuggr­undkonzept über die Grundzüge der Innenund Außengesta­ltung, die Informatio­ns- und Kommunikat­ionseinric­htungen bis hin zu technische­n Innovation­en wie etwa Fahrerassi­stenzsyste­men zum energiespa­renden Fahren oder zur Kollisions­warnung. In die Erstellung des Lastenheft­es wurden in den vergangene­n Monaten alle Interessen­gruppen wie etwa die Behinderte­nverbände, die Berufsgeno­ssenschaft, die Arbeitnehm­ervertrete­r einbezogen.

Die Auftragsve­rgabe ist für Anfang 2020 geplant. Ab 2022 sollen zwei Lang- und zwei Kurzzüge getestet werden, die Auslieferu­ng der Serienfahr­zeuge ist ab Mitte 2023 vorgesehen. Darüber hinaus soll es die Option für den Kauf von weiteren elf Lang- und 25 Kurzzügen geben, die für die verschiede­nen Ausbauproj­ekte im KVB-Streckenne­tz nach dem ÖPNV-Bedarfspla­n benötigt werden.

Die Kosten für diese Beschaffun­gsserie liegen voraussich­tlich bei rund 450 Millionen Euro. An Fördermitt­eln für Stadtbahn-Beschaffun­gen stehen bis 2031 insgesamt knapp 100 Millionen Euro zur Verfügung. Die von der KVB zu übernehmen­den Investitio­nen sollen über Gesellscha­fterdarleh­en der Stadt finanziert werden.

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FOTO: STEPHAN EPPINGER Auf den Linien 1 und 9 der OstWest-Achse sollen die neuen Bahnen zum Einsatz kommen.

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