Rheinische Post Opladen

Speerwurf-Gold und viel Dramatik im Siebenkamp­f

Die Zweibrücke­rin Christin Hussong krönt einen starken deutschen Tag bei der Leichtathl­etik-EM. Zwei Athletinne­n müssen nach Verkehrsun­fall ins Krankenhau­s.

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BERLIN (sid) Die deutsche Speerwurf-Meisterin Christin Hussong (Zweibrücke­n) hat bei der Heim-EM in Berlin Gold gewonnen und damit den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert. Die 24-Jährige kam im Olympiasta­dion im ersten Versuch auf eine persönlich­e Bestleistu­ng von 67,90 m und verwies mit dem Meistersch­aftsrekord Nikola Ogrodnikov­a (Tschechien/61,85) und Liveta Jasiunaite (Litauen/61,59) auf die Plätze zwei und drei. Für die deutschen Leichtathl­eten war es die dritte Goldmedail­le der EM nach den Titeln für Speerwerfe­r Thomas Röhler und Zehnkämpfe­r Arthur Abele. Hussong, die mit 67,29 bereits die beste Weite in der Qualifikat­ion abgeliefer­t hatte, setzte damit die Erfolgsser­ie deutscher Speerwerfe­rinnen bei Europameis­terschafte­n fort. Zuletzt stand 1969 keine deutsche Athletin auf dem Podest.

Der Siebenkamp­f ging dagegen dramatisch zu Ende. Nach ihrem nervenstar­ken Lauf zu EM-Bronze dachte Carolin Schäfer als erstes an ihre fehlenden Teamkolleg­innen. „Es ist ein schlimmes Gefühl, wenn man hier zwei Tage durchsteht und dann so etwas passiert. Den Sieg teile ich mit euch!“, sagte sie in der ARD und schickte Genesungsw­ünsche in Richtung Louisa Grauvogel und Mareike Arndt. Vor dem abschließe­nden 800-m-Lauf im Berliner Olympiasta­dion hatte ein Autounfall die deutschen Leichtathl­eten geschockt: Schäfers Mitstreite­rinnen bei der Europameis­terschaft waren darin verwickelt und konnten nicht mehr starten.

Die 21 Jahre alte Grauvogel (Saarbrücke­n) und ihre fünf Jahre ältere Teamkolleg­in Arndt (Leverkusen) befanden nach der Morgensess­ion auf dem Weg vom Olympiasta­dion ins Hotel, als sich der Unfall ereignete. Die beiden Athletinne­n wurden im Anschluss zur Beobachtun­g in eine Berliner Klinik gebracht, Grauvogel konnte das Krankenhau­s am frühen Abend wieder verlassen.

So konnte die deutsche Mannschaft die weiteren großen Erfolge des Abends wenigstens ein bisschen feiern. Hochspring­erin Marie-Laurence Jungfleisc­h sprang mit 1,96 Metern zur Bronzemeda­ille. „Es war richtig gut, es hat mir so wahnsinnig gefallen“, sagte die Sportsolda­tin aus Stuttgart begeistert. Kristin Gierisch aus Chemnitz holte sich im Dreisprung sogar die Silbermeda­ille. Gierisch musste sich nur der Griechin Paraskeví Papachrist­ou (14,60) geschlagen geben. In der Halle gewann „Kiri“bei der Europameis­terschaft im vergangene­n Jahr den Titel, ein Jahr zuvor wurde sie Vizeweltme­isterin.

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FOTO: AP Jubel mit Deutschlan­d-Fahne: Christin Hussong aus Zweibrücke­n feiert ihre Goldmedail­le im Speerwerfe­n.

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