Fingerspitzengefühl und Kreativität
Ob kleine Kratzer oder große Dellen: Fahrzeuglackierer sorgen dafür, dass Autos nach einem Unfall wieder wie neu aussehen. Bei ihrem Job brauchen sie Geschick.
Wenn die Autos in der Werkstatt ankommen, sind sie häufig zerbeult, der Lack ist zerkratzt. „Zu Anfang sieht es ein bisschen wild aus“, sagt Janina Uhlig. Die 22-Jährige macht eine Ausbildung zur Fahrzeuglackiererin. Sie und ihre Kollegen kümmern sich in erster Linie um Unfallwagen. „Es ist schön zu sehen, was letztendlich daraus wird.“
Nach der mittleren Reife hatte Uhlig zunächst eine Ausbildung bei der Polizei begonnen. Doch dort fehlten ihr die Erfolgserlebnisse. „Ich wollte gerne etwas Kreatives machen“, erzählt sie. Eher durch Zufall kam sie auf die Idee, bei der Werkstatt, in der ihr Bruder arbeitet, ein Praktikum zu absolvieren. Sie fand Gefallen am Beruf des Autolackierers und machte schnell Fortschritte. „Man wird jeden Tag besser“, sagt die Auszubildende.
Fahrzeuglackierer überprüfen in der Regel zuerst Karosserie- sowie Lackschäden. Dann schleifen und grundieren sie die Untergründe, um sie für die Lackierung vorzubereiten. Auf Kundenwunsch verzieren sie die Fahrzeuge mit Bildern oder Schriftzügen. Außerdem montieren und demontieren sie Bauteile, beulen Dellen aus, mischen Farben und versiegeln und veredeln Oberflächen. Die Herausforderung bei Unfallfahrzeugen: Am Ende soll man nichts mehr vom Schaden sehen. „Manche Kunden wissen nachher gar nicht mehr, was repariert wurde“, sagt Daniel Kähler, der Ausbilder von Uhlig.
Am Anfang der Ausbildung werde viel geputzt und gereinigt, erzählt Kähler. Fahrzeuge kommen oft dreckig in der Werkstatt an. „Man darf keine Angst haben, sich schmutzig zu machen“, sagt er. Gut sei es auch, wenn Azubis Interesse am Auto-Schrauben und Kreativität mitbringen.
Neben handwerklichem Geschick seien außerdem Teamfähigkeit, Geduld und gute Augen wichtig. „Man muss auf jede Kleinigkeit achten“, sagt Janina Uhlig. Erst wenn Auszubildende die Grundlagen beherrschen, beginnen sie mit dem Lackieren. Kleinere Teile wie Spiegelkappen hat Uhlig schon selbst lackiert. Beim Auto ihrer Mutter durfte sie