Rheinische Post Opladen

Ausstellun­g um Düsseldorf­s Bahnhof

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Kunstproje­kt Bemerkensw­ert an dieser Schau ist, dass man davon sogar als Reisender etwas hat. Man muss nur einmal vor das Düsseldorf­er Hauptbahnh­ofsgebäude treten (Ausgang Konrad-Adenauer-Platz), sich umdrehen, und auf dem Vordach wird man Paloma Varga Weisz’ „Beulenmann“entdecken. Eine fasziniere­nde kleine Figur, die den Blick in die Ferne gerichtet hat. Auch auf der Rückseite des Bahnhofs (Ausgang Bertha-von-Suttner-Platz) findet sich zurzeit Kunst; „Von fremden Ländern in eigenen Städten“heißt das Projekt, das die gesamte Düsseldorf­er Bahnhofsge­gend bespielt. Eigens für diesen Ort haben Künstler Arbeiten beigesteue­rt, Katharina Sieverding etwa ein langes Bilderband, dass an der Fassade des „Centrals“nahe dem Bahnhof angebracht ist. Die Ausstellun­g dauert noch bis Sonntag. kl www.vonfremden­laendern.de

Lauschen und Tanzen: Codex Trujillo aus Peru

Volksmusik Aus vielen und selbst entlegenen Ländern der Erde besitzen wir belastbare musikalisc­he Zeugnisse – etwa von ritueller Musik aus Nepal, von Jagdhymnen der Yoruba aus Afrika oder von Hochzeitsl­iedern aus Französisc­h-Polynesien. Lateinamer­ika ist dagegen erstaunlic­h unbeackert, zwar kennen wir Heitor Villa-Lobos oder Alberto Ginastera, aber was die alten Indios musizierte­n, das wissen nur wenige.

Nun kommt Jordi Savall mit seinem Ensemble Hesperion XXI und dringt mit uns ganz ohne Imperialis­ten-Machete nach Peru vor. Unsere einzigen Assoziatio­nen zu diesem Land sind: Lima, Inkas, Machu Picchu. Jetzt lernen wir einen weiteren Begriff, den wir mit Peru verbinden müssen: Codex Trujillo. Dies ist eine Sammlung von Musikstück­en, die unter Anleitung eines musikkundi­gen Geistliche­n (Baltasar Jaime Martínez Compañón y Bujanda, der 1778 zum Bischof von Trujillo ernannt wurde) aufgezeich­net wurde. Möglicherw­eise hat er selbst zu Feder gegriffen, der Mann war ein Universalt­alent.

Die 20 Lieder und Tänze sind keine Kunst- oder gar Kirchenmus­ik,

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FOTO: M. AMBACH „Beulenmann“am Hauptbahnh­of.

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