Unkenntnis
Zu „Eklatantes Versagen“(RP vom 23. Juli): Jens Obermeyer, Beamter des Koblenzer Bundeswehr-Beschaffungsamtes, der auch spricht als Vorsitzender des Verbandes des technischen Dienstes der Bundeswehr, demonstriert eine erstaunliche Unkenntnis bezüglich Beschaffungsvorgängen in der privaten Wirtschaft. Zitat: „Mögen Großbetriebe die Beschaffung von 600 Artikeln gut abgewickelt bekommen, bei uns sind es Millionen – vom Schnürsenkel bis zum Eurofighter“. Großbetriebe habe ebenfalls eine Unzahl von Artikeln; ein einziger Kfz-Typ besteht aus sehr viel mehr als 600 Teilen. Ein mittelständisches Unternehmen (unter 50 Millionen Umsatz) beschafft in etwa 1.750 Artikel bei einem Volumen von zirka 24 Millionen und setzt dafür drei Mitarbeiter ein. Extrapoliert auf die „10.000 Beamten des Bundeswehr-Beschaffungsamtes“müssten diese 5,8 Millionen Artikel (Volumen 80 Milliarden Euro). Das tatsächliche Volumen liegt bei etwa zwölf Milliarden. Die „provokative Stellenanzeige“, womit einer der Mitarbeiter „wegen mangelnder Beschäftigung einen neuen Wirkungskreis“sucht, scheint die Situation eher auf den Punkt zu bringen als Herr Obermeyer. denn der Massentourismus der Arktis, des letzten Refugiums dieser aussterbenden Rasse? Durch den Klimawandel ist der Lebensraum des Eisbären auf ein Minimum reduziert worden, die Tiere haben enorme Schwierigkeiten, sich Nahrung zu beschaffen! Warum müssen also Touristen in der Arktis an Land gehen, abgesichert durch „Eisbärenwächter“, die einen sicherlich hungrigen Eisbären auch dann mal eben so erschießen, weil dieser aus reinem Instinkt und Hunger einen Wächter angegriffen hat. Auf der einen Seite lamentiert man über das Aussterben der Eisbären, auf der anderen Seite nehmen die Kreuzfahrttouristen ungerührt den Tod eines solchen Tieres in Kauf.