Erste Reaktionen: „Reden war sein Metier“
LEVERKUSEN (LH) Peter Orlowski von der Kanzlei Orlowski, in der Walter Mende 20 Jahre arbeitete, ist „fassungslos. In letzter Zeit war er gut drauf, gesund. Freitag hat er mir noch ausrichten lassen, wir sähen uns wie immer am Montag zur Besprechung“, erzählt Orlowski betroffen. Der Anwalt behält den 74-Jährigen als Kanzleipartner und guten Freund in Erinnerung, dessen „Metier das Reden“war. Die FDP würdigt ihn als „starke Persönlichkeit“, die „den konstruktiven Austausch mit dem politischen Gegenspieler gesucht hat“. Mende werde in Leverkusen fehlen.
Das sieht auch Oberbürgermeister Uwe Richrath so. „Meine Anteilnahme gilt vor allem den Angehörigen“, sagt Uwe Richrath, „aber auch die Stadt Leverkusen verliert mit Walter Mende einen hochkompetenten und kenntnisreichen Politiker; jemanden, der die Entwicklung der Stadt lange geprägt und vorangebracht hat.“1989 wurde Walter Mende Oberstadtdirektor. „1992/93 musste mit dem Nachtragshaushalt in Leverkusen zum ersten Mal ein Haushaltssicherungskonzept aufgelegt werden. Die Haushaltskonsolidierung blieb eines der großen Themen Dr. Mendes“, ergänzt Richrath.
In seiner Amtszeit sei es Mende gelungen, „richtungsweisende Entwicklungen für Leverkusen in die Wege zu leiten. Dazu zählte etwa die Umwandlung des Wuppermanngeländes zum Innovationspark, die Neuordnung des südlichen Stadteingangs mit dem Möbelhaus Smidt, der Neubau des Freizeitbades CaLevornia, die Ansiedlung des Kinopolis und der Neubau von Kindertagesstätten mit über 1000 neuen Plätzen.“
Auch die Mitglieder des SV Bergfried trauern um ihren ersten Vorsitzenden. Mende trat 2007 in den SV Bergfried ein und wurde auf der Jahreshauptversammlung als Nachfolger von Gottfried Päffgen zum 1. Vorsitzenden gewählt. „In dieser Zeit hat der die Geschicke des Vereins geleitet und war in allen Abteilungen gleichsam beliebt“, heißt es vom Verein. „Durch sein großes ehrenamtliches Engagement hat er die sportliche und wirtschaftliche Entwicklung des Vereins stark geprägt und so manches im Verein trägt seine Handschrift.“Das Mitgefühl gelte vor allem der Familie. „Wir werden Walter Mende in guter Erinnerung behalten und ihm stets ein ehrendes Gedächtnis bewahren“, betont der Verein.
Die Stadt legt ab Mittwoch, 15. August, ein Kondolenzbuch zu Ehren Mendes in der 5. Etage des Rathauses, Friedrich-Ebert-Platz 1, aus.