Ecuador wollte auf Ölbohrungen verzichten
Yasuní-Nationalpark Der Nationalpark in Ecuador gilt als eine der artenreichsten Regionen der Erde. Für viele Ureinwohner ist das Gebiet Lebensgrundlage. Die Vereinten Nationen erklärten den Park 1989 zum Biosphärenreservat. Das Problem: In seinen Böden schlummert Öl. Angebot Der damalige ecuadorianische Präsident Rafael Correa hatte 2007 Milliardenzahlungen der internationalen Gemeinschaft gefordert, um im Gegenzug auf die Ölförderung in dem Gebiet – und damit auf Gewinne – zu verzichten. Das Geld sollte in einen Fonds unter UN-Aufsicht fließen, mit dem unter anderem erneuerbare Energien gefördert werden sollte. Deutschland sagte zu, doch als Dirk Niebel (FDP) 2009 Entwicklungshilfeminister wurde, nahm er die Zusage zurück. Ölbohrungen Seit 2016 wird in dem Gebiet gerodet und Öl gefördert. Rund 850 Millionen Barrel Öl (je rund 159 Liter) sollen im Urwaldboden liegen. Hätte die internationale Gemeinschaft die Hälfte der entgangenen Einnahmen bezahlt, wäre der Urwald unangetastet geblieben und Indigene nicht verdrängt worden. Mehr als 400 Millionen Tonnen CO2-Emissionen hätten verhindert werden können – fast der Jahresausstoß Italiens. und dass niemand dort, am wenigsten die Steuerfrau, noch alles im Griff hat. Neulich plädierte er im ARD-„Presseclub“sarkastisch für einen Personalwechsel: Es dürfe nicht immer nur „Strammer Max“oder „Muttis kalte Küche“auf der Speisekarte stehen. Man fragt sich, warum so viele Landsleute immer noch zum Essen in dieses Lokal gehen. Sind es etwa dieselben Leute, die gesellschaftspolitisch gar nicht laut genug das Hohelied von der Bunten Republik singen können, aber ansonsten jahrein, jahraus im Citygrill Angela „Pommes rot-schwarz“bestellen? Kulinarisch anspruchsvollere Völker hätten oder haben längst das Lokal gewechselt. Bismarck hat gespottet, der Deutsche liebe es, beim Biere seine Regierung zu kritisieren. Das geschieht ja auch häufig: Heldenmut am Tresen. Aber sobald die Gläser geleert und der Schaum von den Lippen gewischt ist, geht’s mit Zipfelmütze nach Haus zu Mutti. Muttis Küche ist nicht die beste. Es fehlt zum Beispiel ein Steuersenkungs-Menü auf der Karte, das seinen Namen verdient. Vorgänger-Chefkoch Gerhard Schröder hatte eine Wirtschaftsreform-Hauptspeise zubereitet. Die war schmackhaft und sättigend. Mutti kriegt so etwas nicht hin. Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: kolumne@rheinische-post.de