Yoga-Übungen mit Alpaka
In Willich hat die Kombination aus Faszien-Yoga und tierischer Begleitung viele Anhänger. Ein Besuch.
WILLICH Mehr als ein Dutzend Frauen und zwei Männer ziehen – bepackt mit Taschen, aus denen Sportmatten und Faszienrollen ragen – an den Stallungen der Alpakas am Flöthbach vorbei. Ziel ist die große Wiese, auf der sechs Alpakas grasen. Kaum geht das Tor zur Weide auf, heben sie die Köpfe. Während fünf nach kurzer Beobachtung gelassen weiter grasen, kommt Sam auf die erste Besucherin zu und stupst sie neugierig an. „Sam ist unser Neugierigster. Er muss immer direkt gucken, was los ist, und schnuppert auch gerne einmal in Taschen hinein“, sagt Almuth Becker, der die Alpakas gehören. Auch sie nimmt auf der Weide mitten unter den Tieren am Angebot „Fayo“, einem Faszien-Yoga-Training, teil. Schließlich hat sie den ungewöhnlichen Kurs angestoßen.
„Die Alpakas haben eine so ruhige Art, die gut dazu passt“, sagt Becker. Beim Friseur traf sie zufällig Hildegard Cattien und erzählte ihr von der Idee. Die Heilpraktikerin für Psychotherapie und Faszientrainerin war begeistert. „Ich hatte von einem Ziegen-Yoga in Kalifornien erfahren und dachte mir, für den Sommer wäre es ein tolles Thema in der Natur, begleitet von Alpakas, etwas zu machen“, sagt Cattien. Sie schlug Fayo vor, eine Art Faszien-Yoga – effektiv und für jede Altersgruppe erlernbar.
Mit der großen Nachfrage hatten die beiden nicht gerechnet. 20 bis 25 Teilnehmer nehmen einmal pro Woche teil. „Es ist einfach nur schön. Ein Alpaka guckt mich an, und ich muss grinsen. Hier trainiert man mit einem Lächeln auf den Lippen“, sagt Teilnehmerin Dagmar. Saskia und Katharina reisen sogar eigens aus Düsseldorf an, um an dem Angebot teilzunehmen. „Es macht Spaß, auf der Weide mit den Alpakas zu trainieren. Sie strahlen so eine Ruhe aus“, sagt der 28-jährige Lennart.
Während die Teilnehmer Lockerungsübungen machen, Füße über die Bälle rollen und Druckpunkte aushalten müssen, streifen die Alpakas entspannt über die Wiesen. Sie naschen Gras, halten ihre Nasen vorwitzig in Taschen und stupsen den Kursteilnehmern ins Gesicht.
Für Trainerin Cattien steht fest, dass ihren Kursteilnehmern die Übungen sichtlich leichter fallen und alle entspannter sind, als bei einem Training in einer Halle oder einem Sportstudio ohne tierische Begleitung. Die Tiere wirken sich positiv auf die Stimmung aus. „Die Alpakas machen uns glücklich, und das Faszientraining macht uns beweglicher.“