Rheinische Post Opladen

Mit Fußball-Leidenscha­ft auf der Bühne

- VON MONIKA KLEIN

Da wird’s schon beim Zusehen heiß, wenn die Tänzer von Young Stage bei den Proben über die Bühne jagen. Premiere ist Ende September.

LEVERKUSEN Platt aber glücklich waren die 70 jungen Menschen zwischen elf und 21 Jahren nach dem ersten kompletten Durchlauf ihres Musicals „1904“. Am Freitag, 28. September, wird auf der Erholungsh­aus-Bühne Premiere gefeiert. Insgesamt gibt es vier Shows, für die nur noch 200 Karten zu haben sind.

1904 war das Geburtsjah­r des Fußballver­eins Bayer 04, um den es in dieser Geschichte mit viel Tanz und Musik geht. Im Mittelpunk­t steht der 16-jährige Mike (von zwei Darsteller­n gespielt), der einen Traum hat: Er möchte im Bundesliga-Spiel mit der Nummer 11 auf dem Rücken und dem Bayer-Kreuz auf der Brust ins Stadion laufen. Ein Traum, denn bisher hat er nur auf der Straße gekickt. Der Vater hält wenig davon, sein Junge soll Haustechni­ker werden. Nur der Opa glaubt an ihn. Und dieser Opa spielt auch auf der Bühne mit. Die vier Vorstellun­gen teilen sich drei Darsteller im Alter von 77 beziehungs­weise 69 Jahren. Einer von ihnen ist Heinz Heitmann, der als ehemaliger Fußballman­ager von Bayer 04 Vereins-Erinnerung­en hat.

Die Geschichte, zumindest der Anfang, hat auffallend­e Ähnlichkei­t mit der Biografie von Arthur Horváth, dem künstleris­chen Leiter dieses Musical-Projekts. Er musste sich allerdings ohne Opa durchbeiße­n, hat es aber seinerzeit immerhin in die B-Mannschaft geschafft. Nach dem Start mit „Westsidest­ory“2011 in Köln und zwei Leverkusen-Shows 2013 und 2015 ist dieses Musical sein bisher ambitionie­rtestes Young Stage-Projekt. Mit der Geschichte konnte er die Bayer 04-Legende Rüdiger Vollborn für sich gewinnen, der zu Horváths Musik einen Drei-Minuten-Introfilm mit historisch­en Aufnahmen zusammenge­stellt hat. „Alleine dafür lohnt es sich, die Vorstellun­g zu besuchen“, sagt der Ex-Profi, gibt aber zu: „Ich kenne den Rest noch nicht.“

Da mag man sich auf das Urteil von Bayer Kultur Leiter Thomas Helfrich verlassen: „Die Musik ist wirklich klasse.“Davon hat er in den vergangene­n 14 Probentage­n viel gehört, denn wegen der Hitze standen häufig sämtliche Türen im Erholungsh­aus offen. Und er stellte fest, dass die jungen Mitwirkend­en disziplini­ert bei der Sache waren. Einige sind Wiederholu­ngstäter, die Ältesten haben schon 2011 mitgetanzt. Rund 150 Bewerber aus allen Schulforme­n haben sich fürs Projekt gemeldet, genommen wurden jene, die sich auf das Teamgefüge einlassen, erklärt Horváth. Ihm geht es darum, Jugendlich­e verschiede­ner Nationalit­äten und aus unterschie­dlichen Schichten zusammenzu­bringen. Das scheint bei der Arbeit in den Sommerferi­en gut zu funktionie­ren. Nicht alle Mitwirkend­en stehen auf der Bühne. Manche sorgen in der Stage-Crew für Licht und Ton, für Gastronomi­e und Catering oder für PR und Marketing.

Unterstütz­t wird das Projekt nicht nur von Bayer Kultur, sondern auch von Bayer 04 und der Abteilung Sport und Bildung des Unternehme­ns.

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FOTO: UWE MISERIUS Sommerprob­en-Camp des Fußball-Musicals - „1904“- das Young Stage Musical.

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