Minister wollen in Uniklinik-Streit vermitteln
Isabel Pfeiffer-Poensgen und Karl-Josef Laumann laden Verdi und Uniklinik zu einem Gespräch ein. Es findet am Montag statt.
Die Landesregierung greift beim Streit zwischen der Uniklinik und der Gewerkschaft Verdi ein. Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann haben beide Seiten eingeladen, wie die Ministerien mitteilten. Ziel sei es, „die festgefahrenen Gespräche wieder in Gang zu bringen und zu einer Einigung zu führen“. „Obwohl sich die Partner offenbar inhaltlich schon sehr weit angenähert haben, liegen die Gespräche derzeit auf Eis“, erklärte Laumann: „Wir möchten wieder Bewegung in die Gespräche bringen und auch darüber sprechen, ob die Moderation durch eine neutrale Person ein Weg sein kann, um eine allseits befriedigende Lösung des Konflikts zu finden.“Das Gespräch soll nach Informationen unserer Redaktion am kommenden Montag stattfinden.
Ein Eingreifen der Landesregierung hatten Demonstranten der Uniklinik am Donnerstagmorgen vor der Staatskanzlei gefordert. Die von Laumann angesprochene Annäherung war dort nicht zu spüren: „Lä-cher-lich, lä-cher-lich“skandierten die im Ausstand befindlichen Krankenschwestern, Pfleger und Klinikangestellten, als ihnen die Angebote der Klinik präsentiert wurden. Diese will 100 neue Pflegekräfte in Vollzeit einstellen, davon 30 noch in diesem Jahr. Laut Verdi handelt es sich aber um die Auszubildenden, die ohnehin schon in der Klinik tätig sind. Bei der Kundgebung meldete sich auch die Patienten-Initiative zu Wort, die sich in einem Offenen Brief solidarisch mit dem Pflegepersonal erklärt hatte: „Wer mehr Kräfte fordert, gefährdet nicht das Wohl der Patienten.“
Die Fronten in dem seit fast acht Wochen andauernden Streik sind komplett verhärtet. 2000 Operationen sind bereits ausgefallen. Die jüngsten Gespräche scheiterten auch deshalb, weil Verdi auf einem Tarifvertrag Entlastung beharrt, während die Uniklinik eine Dienstvereinbarung treffen will. Das hält die Gewerkschaft nicht für ausreichend.