Rheinische Post Opladen

Der DFB-Pokal ist längst ein Millionens­piel

52 Millionen Euro schüttet der Verband in dieser Saison bis zum Halbfinale aus.

-

DÜSSELDORF (RP) Es soll einmal eine Zeit gegeben haben, da mochten die Spitzentea­ms den DFB-Pokal nicht so sehr. Das hat sich geändert, seit ordentlich Geld verdient werden kann und am Ende der Saison in Berlin ein Fußballfes­t gefeiert wird. 64 Mannschaft­en dürfen noch auf eine Teilnahme hoffen. Die wichtigste­n Fakten zum Pokal. Geschichte 1935 wurde der Titel zum ersten Mal vergeben, ab 1944 ruhte der Wettbewerb für acht Jahre. Mit Beginn der Saison 1952/53 wurde der Wettbewerb wieder aufgelegt, nun unter dem offizielle­n DFB-Pokal. Vorher ging es um den Tschammerp­okal. Endspielor­t Seit 1985 wird im Berliner Olympiasta­dion gespielt. Vorher wechselten die Austragung­sorte. Achtmal war in Hannover gespielt worden. Prämien Der DFB wird nach Angaben des „Kicker“bis zum Halbfinale 52,04 Millionen an TV-Prämien ausschütte­n. Somit streichen die letzten Vier jeweils über fünf Millionen Euro ein. Für den DFB-Pokalsieg sollen weitere 4,5 Millionen Euro fließen, der Verlierer des Endspiels soll knapp 3,5 Millionen erhalten. Die Geldvertei­lung 2018/19: 1. Runde: 121.000 Euro (für die 24 Vertreter aus den Landesverb­änden); 166.000 (für die anderen 40 Klubs); 2. Runde: 332.000; 3. Runde: 664.000; Viertelfin­ale: 1, 323 Millionen; Halbfinale: 2,65 Millionen. Zusätzlich gibt es in jeder Runde die Zuschauere­innahmen, die sich Heim- und Gastverein teilen. Titelverte­idiger Eintracht Frankfurt gewann im Mai überrasche­nd den Titel durch einen 3:1-Erfolg über den Favoriten Bayern München. Ante Rebic erzielte zwei Tore. Für die Eintracht war es der erste Titel seit 30 Jahren. Rekordsieg­er Bayern München führt die Rangliste an. 18 Mal feierten die Bayern einen Endspiel-Sieg. Sie haben auch den Rekordtors­chützen. Gerd Müller schoss 78 Tore in diesem Wettbewerb. Die meisten Spiele absolviert­e Mirko Votava, der für Werder Bremen und Borussia Dortmund spielte. Teilnehmer In der ersten Runde sind alle Erst- und Zweitligis­ten sowie die ersten vier Mannschaft­en der zurücklieg­enden Drittliga-Saison gesetzt. Hinzu kommen 24 Teams aus den unteren Ligen, in der Regel sind das die Sieger der Verbandspo­kal-Wettbewerb­e. Lokalderby Einmal gab es in der Geschichte des Pokals ein Lokalderby im Finale. 1983 standen sich im Köln-Müngersdor­fer Stadion der 1. FC Köln und Fortuna Köln gegenüber. Der Bundesligi­st FC gewann mit 1:0. Elfmetersc­hießen Zum ersten Mal musste das Finale 1984 mit einem Elfmetersc­hießen entschiede­n werden. Bayern München setzte sich mit 8:7 gegen Borussia Mönchengla­dbach durch. Lothar Matthäus vergab einen der Elfmeter für Mönchengla­dbach, er wechselte nach dem Spiel zu den Bayern. Bis heute wird ihm der Fehlschuss nachgetrag­en. Dass auch Norbert Ringels verschoss, ist in Vergessenh­eit geraten. Sensations­sieger 1985, bei der Premiere im ständigen Endspielor­t Berlin, feierte Bayer Uerdingen (heute KFC) den größten Erfolg der Vereinsges­chichte. Das Team um die Brüder Friedhelm und Wolfgang Funkel bezwang die als übermächti­g geltenden Bayern. Internatio­naler Wettbewerb Der Sieger qualifizie­rt sich für die Europa League. Wenn sich der Pokalsiege­r über die Bundesliga für einen internatio­nalen Wettbewerb qualifizie­rt hat, rückt der Tabellensi­ebte der Liga in die Entscheidu­ngsspiele für die Europa League. Rekord-Blamage Die höchste Niederlage eines Bundesligi­sten gegen einen Amateurver­ein kassierte Eintracht Frankfurt. Der Erstligist verlor in der Spielzeit 2000/01 gegen die Amateure des VfB Stuttgart mit 1:6. Ein Jahr später besiegte der Fünftligis­t SSV Ulm den Bundesligi­sten 1. FC Nürnberg mit 2:1. Das ist bis heute einmalig. Siegesseri­e Die längste Siegesseri­e hält Fortuna Düsseldorf. Zwischen 1978 und 1981 gelangen der Fortuna 18 Siege in Folge.

 ?? FOTO: DPA ?? Ante Rebic bejubelt das erste seiner beiden Tore im Finale 2018.
FOTO: DPA Ante Rebic bejubelt das erste seiner beiden Tore im Finale 2018.

Newspapers in German

Newspapers from Germany