Federer kritisiert junge Tennis-Generation um Zverev
CINCINNATI/KÖLN (sid) Alexander Zverev verlor sein Match. Schon wieder eine Auftaktniederlage für den Weltranglistenvierten, der nach dem 7:5, 4:6, 5:7 gegen den Niederländer Robin Haase auch im vierten Anlauf in Cincinnati sieglos blieb. Viel schwerer dürfte Zverev aber die ungewohnt deutliche Kritik von Großmeister Roger Federer getroffen haben. Die junge Generation sei „leider oder für mich persönlich glücklicherweise“nicht auf einem so extrem hohen Level wie seinerzeit die Youngster um Rafael Nadal. Das hatte gesessen, zumal Federer noch einen draufsetzte. „Als Rafa 19 war, hatte er schon 20 Turniere gewonnen, darunter die French Open“, sagte der Schweizer im Gespräch mit dem „Daily Express“in London. Der junge Rafa sei schon gut gewesen. Nicht so gut allerdings wie Björn Borg: „Er war wahrscheinlich der beste Teenager, der dieses Spiel je gespielt hat.“
Besser also als Alex Zverev, Stefanos Tsitsipas (20), Denis Shapovalov (19) und all die anderen jungen Wilden der Generation Haudrauf. Dennoch prophezeit Federer ihnen einen guten Weg. „Es gibt mittlerweile recht viele von ihnen unter den Top 50, und das ist gut“, sagte der Grand-Slam-Rekordgewinner: „Sie pushen sich gegenseitig immer wieder ans Limit, denn keiner will der letzte sein.“
Das will Zverev sicher auch nicht, und immerhin ist der 21-jährige Hamburger zurzeit die Nummer eins der Young Guns und die Nummer vier der Welt, hinter Rafael Nadal (32), Roger Federer (37) und dem Argentinier Juan Martin del Potro (29). Zuletzt in Toronto und nun in Cincinnati haben ihn sein Spiel und seine Nerven ein bisschen verlassen. Dennoch ist Zverev mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. „Ich habe drei Turniere in unterschiedlichen Kategorien gewonnen“, sagte er dem Internetportal Tennis TV: „München ist ein 250er, Washington ein 500er und Madrid ein Masters. Vielleicht kann ich ja noch einen draufsetzen.“Die nächste Station sind die US Open ab dem 27. August.