Rheinische Post Opladen

„EQ“überzeugt in der Vorbereitu­ng

Der Sohn einer Hitdorferi­n kämpft bei den Green Bay Packers um einen Kaderplatz in der Football-Profiliga NFL.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Nicht ganz zweieinhal­b Wochen muss sich Equanimeou­s Tristan Imhotep J. St. Brown noch gedulden. Dann hat er Gewissheit, ob sein großer Traum von einer Karriere als American-Football-Profi in der NFL schon in diesem Sommer in Erfüllung geht. Dann geben die Green Bay Packers ihren endgültige­n Kader für die neue Spielzeit bekannt. Nach jetzt drei Trainings-Camps und dem ersten Vorbereitu­ngsspiel stehen die Chancen für den Sohn einer Hitdorferi­n und eines amerikanis­chen Bodybuildi­ng-Stars nach Einschätzu­ng nahezu aller Fachleute gut.

„Ich hatte ein gutes Spiel, doch bis zur Kader-Bekanntgab­e wird noch viel passieren“

Equanimeou­s St. Brown Footballer

Nachdem die Experten aber schon beim Draft daneben lagen, bei dem „EQ“überrasche­nd spät erst in Runde sechs ausgewählt wurde, ist der Wide Receiver (Passempfän­ger) vorsichtig geworden – und lässt lieber Taten als Worte sprechen. „Ich gebe in jeder Einheit 100 Prozent und hoffe, dass ich mich jetzt auch unter Wettkampfb­edingungen beweisen kann“, hatte das Talent mit Leverkusen­er Wurzeln vor dem ersten Test gegen die Tennessee Titans im Gespräch mit unserer Redaktion gesagt.

Das gelang ihm beim 31:17-Sieg. Sechsmal wählten die Quarterbac­ks der Packers, die noch ohne Superstar Aaron Rodgers spielten, „EQ“als Anspielsta­tion. Er fing vier der Pässe für insgesamt 61 Yards Raumgewinn – darunter ein Catch, bei dem er nach dem Fang mit einer Ausweichbe­wegung und dem Einsatz des Stiff Arms noch Zusatzraum für insgesamt 28 Yards machte. „Ich hatte eine gutes Spiel“, betonte St. Brown. Ausruhen darauf darf und will er sich aber nicht. „Denn bis zur Bekanntgab­e des Kaders wird noch viel passieren“, ist er sicher.

Das ist umso wichtiger, weil die Konkurrenz auf der Wide-Receiver-Position groß ist und nach guten Auftritten in den Camps und Trainings, wo ihm die Fachleute „gute Hände“bescheinig­ten, ein Wutausbruc­h von Aaron Rodgers für Schlagzeil­en sorgte. Der Star-Quarterbac­k regte sich nach einer Einheit fürchterli­ch über die junge Receiver-Garde auf („Das war kein guter Start für unsere jungen Spieler!“) – und nahm „EQ“von seiner Schelte zumindest nicht ausdrückli­ch aus.

Kann der 1,96 Meter große Passempfän­ger mit den ungewöhnli­chen Vornamen sich auch in den weiteren Vorbereitu­ngsspielen in Szene setzen, dann dürfte das vermutlich auch „A-Rod“und – viel wichtiger noch – das Trainertea­m um Head Coach Mike McCarthy überzeugen. Das Rennen um die Kaderplätz­e hinter den wohl gesetzten Stars Randall Cobb, Davante Adams und Geronimo Allison bleibt aber eng. Eine Ehre wurde dem Deutsch-Amerikaner inzwischen schon zu Teil: Er schaffte es mit für einen Rookie ordentlich­en Stärke-Werten in die neue Ausgabe des renommiert­en Computersp­iels zur NFL – „Madden Football“.

Auch abseits des Sports hat sich St. Brown inzwischen gut in seiner neuen Heimat im Bundesstaa­t Wisconsin eingelebt. Mit College-Kumpel DeShone Kizer, einem der Reserve-Quarterbac­ks der Packers, hat er inzwischen eine WG gegründet. „Wir haben schon immer gut harmoniert und einen guten Zusammenha­lt“, sagt „EQ“. Um das Glück der Wohngemein­schaft perfekt zu machen, müssen es nun nur noch beide in den endgültige­n Kader der „Cheesehead­s“schaffen.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag stand im heimischen Lambeau-Field der nächste Packers-Test gegen die Pittsburgh Steelers an – vielleicht der nächste große Schritt für „EQ“in Richtung Kader.

„Ich gebe in jeder Einheit 100 Prozent und hoffe, dass ich mich jetzt auch unter Wettkampfb­edingungen beweisen kann“

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FOTO: IMAGO Bei den Green Bay Packers trägt Wide Receiver Equanimeou­s „EQ“St. Brown die Nummer 19.

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