Rheinische Post Opladen

Julian Brandt stellt klar: „Wir sind keine Schickimic­ki-Truppe“

Heiko Herrlich weiß genau, was sein Team am Samstag (15.30 Uhr) in der 1. Pokalrunde in Pforzheim erwartet – und Julian Brandt freut sich darauf.

- VON DORIAN AUDERSCH

LEVERKUSEN Größer könnten die Kontraste zwischen dem vergangene­n und kommenden Samstag aus Sicht der Werkself kaum sein. Hinter dem Team von Trainer Heiko Herrlich liegt ein Auswärtssp­iel beim FC Valencia. 43.000 Zuschauer kamen in die schmucke Arena des spanischen Champions-League-Teilnehmer­s, in der es den Profis auf und neben dem Platz trotz der 0:3-Pleite an nichts mangelte. Doch das ist Vergangenh­eit. Die Zukunft hält einen Ausflug in die Fußballpro­vinz bereit – zum Oberligist­en 1. CfR Pforzheim ins Holzhof-Stadion (Samstag, 15.30 Uhr).

Das klingt nicht nur spartanisc­h, sondern fühlt sich auch so an, wie Heiko Herrlich weiß. „Wir sind bestens vorbereite­t, waren vor Ort, kennen das Stadion und haben uns den Gegner genau angeschaut“, sagt der Trainer der Werskelf vor der 1. Pokalrunde. Neben der obligatori­schen Warnung, den Außenseite­r niemals zu unterschät­zen, malt er auch das Szenario aus, das Bayer 04 erwartet.

Seine Spieler müssten vor allem beachten, dass es nicht so werde, wie in Valencia, wo alles auf höchstem Niveau gewesen sei, betont er: „Du fährst da hin, alles ist ganz nah, dann ist da nur eine kleine Absperrung zum Spielfeld, eine alte Tribüne und es riecht nach Bratwurst“, skizziert Herrlich die Reise nach Baden-Württember­g. „Der Rasen ist zwar neu, hat aber natürlich nicht die Qualität von unserem im Stadion.“Das Wichtigste sei, trotz der weit von einer Bundesliga-Arena entfernten Rahmenbedi­ngungen, die Spannung nicht zu verlieren. „Die Pforzheime­r werden in dem Spiel um ihr Leben rennen.“

Julian Brandt freut sich auf den Widerspruc­h zum sonst eher luxuriösem Profifußba­llerleben – nicht nur, weil mit der 1. Pokalrunde auch die Pflichtspi­elsaison beginnt. „Letztendli­ch ist es egal, ob die Kabine jetzt 30 oder 100 Quadratmet­er groß ist“, sagt er. Das Spiel auf dem Rasen bleibe das gleiche: zwei Mannschaft­en, 90 Minuten, ein Ball.

„Wir sind keine Schickimic­ki-Truppe. Auch wenn die Rahmenbedi­ngungen anders als wir es gewohnt sind, wollen wir dieses Spiel gewinnen.“Es sei die Aufgabe des Trainers und die des Kapitäns, dem Team klarzumach­en, dass die Reise nach Pforzheim keine Kaffeefahr­t sei. „Es gab schon genug Mannschaft­en, die in den ersten Runden des Pokals hängengebl­ieben sind – so, wie wir vor zwei Jahren gegen Lotte.“Er habe sich in dem Wettbewerb ein Ziel gesetzt, das über das Jahr 2018 hinausgehe. Das bedeutet im Klartext: mindestens dritte Runde. „Wer im Mai noch Pokal spielen will, muss schon im August liefern“, betont Brandt. „Ich finde es eigentlich ganz cool, bei kleinen Vereinen zu spielen. Das ist was anderes und bringt Abwechslun­g rein.“

Der 1. CfR Pforzheim freut sich indes auf die prominente­n Gäste aus Leverkusen. „Bisher ist immer eine Profimanns­chaft ausgeschie­den“, sagt Gökhan Gökce, Coach des Fünftligis­ten. Ziel müsse sein, möglichst lange die Null zu halten und ein Tor zu schießen. Gökce: „Ich bin überzeugt, dass wir unsere Chancen bekommen werden.“

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FOTO: UWE MISERIUS U19-Angreifer Herdi Bukusu (r.) im Duell mit BVB-Schlussman­n Luca Unbehaun.

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