Rheinische Post Opladen

Erster Prüfstein für Heckings neue Borussia

- VON KARSTEN KELLERMANN

MÖNCHENGLA­DBACH Es ist ein übliches Szenario in ersten Pokalrunde­n, dass die Dinge klar sortiert sind. So ist auch eindeutig, wer im Spiel des Oberligist­en BSC Hastedt gegen Borussia Mönchengla­dbach, der branchenüb­lichen Floskel folgend, David und Goliath ist. Für Hastedt, das Team aus einem Stadtteil von Bremen, ist es nichts weniger als das Spiel des Jahres. Doch auch für die Borussen ist es nicht nur ein Erstrunden-Pokalspiel, sondern ein Prüfstein für die Borussia, an der Trainer Dieter Hecking in den vergangene­n Wochen gebastelt hat. Eine Woche nach dem Pokal beginnt die Bundesliga.

„Nach vorn“ist das neue Motto in Gladbach, und entspreche­nd hat Hecking die Seinen gedrillt in der Vorbereitu­ng. Das Spielsyste­m ist offensiver geworden, und es wurde für 23 Millionen Euro ein Mittelstür­mer gekauft, der für den neuen Weg der Gladbacher steht: Alassane Plea. Der Franzose, noch ohne Tor für Gladbach bisher, habe gut trainiert in den vergangene­n Tagen, die Muskelbesc­hwerden, die ihn zuletzt plagten, sind demnach abgeklunge­n. „Und er hat gezeigt, dass er Spiele entscheide­n wird“, sagte Hecking. Ob Plea spielen wird in Hastedt, ließ er aber offen.

Hecking hat seinem Team in der Vorbereitu­ng klare Ansagen gemacht und hat das Gefühl, dass seine Botschafte­n angekommen sind. Sportlich dürfte Hastedt noch kein echter Prüfstein für das Vermögen der neuen Borussia sein – wenn die Gladbacher die Geschichte mit der nötigen Ernsthafti­gkeit angehen. Wer einen unterklass­igen Gegen zu leicht nimmt, kann Probleme bekommen, dann wäre die Botschaft, dass die Einstellun­g nicht stimmt. Denn fußballeri­sch muss ein Team wie das der Borussen Haststedt himmelhoch überlegen sein. „Wir wissen, dass wir die bessere Mannschaft sind. Aber wenn wir die Einstellun­g nicht zeigen, machen wir uns selber das Leben schwer“, sagte Linksverte­idiger Oscar Wendt.

Das Spiel ist zugleich die Einstimmun­g für den Liga-Start am 25. August gegen Bayer Leverkusen. Klar ist, dass die Borussen den mit einem Erfolgserl­ebnis im Rücken angehen wollen. „Natürlich hoffen wir, dass wir durch gute Vorbereitu­ngsspiele eine gute Basis gelegt haben für ein neues System. Wir wissen aber, dass noch nicht alles bei 100 Prozent ist. Das wird sich in den ersten Saisonspie­len besser einspielen“, sagte Hecking.

Gleichwohl gilt es, das, was in der Vorbereitu­ng einstudier­t und angesagt wurde, umzusetzen, Borussia will nicht nur gewinnen, sondern auch überzeugen­d spielen. Das Pokalspiel wird daher durchaus ein erster echter Testlauf für die neue Borussia. „Das Weiterkomm­en ist immer das Wichtigste, aber es gilt auch zu schauen, ob die Arbeit in der Vorbereitu­ng uns etwas gebracht hat. Hoffentlic­h kann man die Abläufe und den Flow sehen“, sagte Wendt.

 ?? FOTO: DPA ?? Auch als Antreiber gefragt: Borussias Trainer Dieter Hecking.
FOTO: DPA Auch als Antreiber gefragt: Borussias Trainer Dieter Hecking.

Newspapers in German

Newspapers from Germany