Rheinische Post Opladen

Mehr (Park-)Platz für die Boule-Spieler

Die Boule-Spielergem­einschaft wehrte sich gegen konvention­elle Parkplätze. Nun wird die Fläche multifunkt­ional gestaltet.

- VON TOBIAS BRÜCKER

WITZHELDEN Am Friedhofsw­eg in Witzhelden, das beschloss der Stadtrat bereits im Juni, entsteht eine neue Parkmöglic­hkeit. Just gegenüber des Wasserturm­s, in dessen Schatten der Bouleplatz liegt, wird eine Fläche nun multifunkt­ional umgestalte­t. Auf ihr können im Bedarfsfal­l Autos abgestellt, zu anderen Gelegenhei­ten Boulespiel­e abgehalten werden.

Dafür, dass es im Endeffekt nur dieser kleine Bereich wurde, hatte so manche Person lange gekämpft. Demnach sei von der Stadt zunächst ein anderer Plan entwickelt und verfolgt worden. Und der sah vor, dort konvention­elle Stellplätz­e zu errichten.

Das aber wollte der ansässige Verein nicht. Der Fördervere­in „Alter Wasserturm“und dessen Ableger, die Boule-Spielgemei­nschaft, stemmten sich in mühseligen Gesprächen dagegen. „Der Park sollte unangetast­et bleiben – das ist nun das Ergebnis“, berichtet Martin Schwarz von der Witzhelden­er Boule-Spielgemei­nschaft. Viele Menschen des Höhendorfs suchten die Grünanlage­n zur Entspannun­g am Wochenende und in der Mittagspau­se auf.

Ein Ergebnis, das er für zwar schön, gleichzeit­ig aber auch für durchaus fragwürdig hält. Schließlic­h, sagt er, werden auch schon jetzt Autos dort geparkt. Und weiterer Parkraum entstehe nun nicht. Zwar fände er es natürlich toll, betont Schwarz, bei Bedarf bald eine zusätzlich­e Fläche zum Boulespiel­en zur Verfügung zu haben, gleichwohl sei „das eigentlich nicht nötig“.

Knapp über sechs Monate hatten sich die Gespräche mit der Stadt hingezogen. Schwarz beschreibt sie als „hartnäckig“. Eine Erfahrung, auf die er und seine Mitstreite­r auch gut und gerne hätten verzichten können. Allerdings, betont er, habe Bürgermeis­ter Frank Steffes die Gruppe und ihr Anliegen schnell verstanden, lobt er.

Mit den anstehende­n Veränderun­gen kann die Boule-Spielgemei­nschaft gut leben. Sie erhalte dadurch keinerlei Nachteile. Das aber ändert nichts an der Kritik. Klar, die Fläche mit einer wassergebu­ndenen Tennedecke fürs Boulespiel­en auszustatt­en, sei wirklich eine schöne Idee. Aber: „Wir haben das eine ganze Zeit lang dokumentie­rt – Stellplätz­e sind eigentlich immer frei“, erzählt Martin Schwarz aus der Erfahrung. „Außer bei den großen Beerdigung­en – dafür reichen die neuen Parkplätze dann aber eben auch nicht.“Und: Nicht mal eine Hand voll Menschen hätten sich über zu wenig Parkraum beschwert, sagt Martin Schwarz. Zwar sei der Edeka-Markt gegenüber dem Friedhof, doch „für den Supermarkt braucht die Parkplätze niemand. Weil keiner den Porree und die Möhren nimmt und sie dann über den Friedhof trägt“, betont er.

Außer der Tennedecke entstehen mit Naturstein­en weitere Bepflanzun­gen, deren Pflege der Bouleverei­n dann trägt. Das Ganze soll bienenfreu­ndlich werden. Zudem wird der Weg zum Wasserturm gepflaster­t, im Zugangsber­eich sind Mülleimer und Hundekotbe­utelspende­r geplant, die regelmäßig geleert und aufgefüllt werden sollen. Martin Schwarz freut sich trotz allem darauf: „Das wird sicher schön.“

 ?? FOTO: RALPH MATZERATH ??
FOTO: RALPH MATZERATH
 ??  ?? Alex, Marcel, Maike und Fritz (v. l.) sind Anhänger des Boule-Sports.
Alex, Marcel, Maike und Fritz (v. l.) sind Anhänger des Boule-Sports.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany