Gin und die mythenumrankte Jungfrau aus dem Siebengebirge
An der Galopprennbahn in Weidenpesch gibt es heute das Gin Festival NRW. Mehr als 30 Sorten der Spirituose können probiert werden.
Köln. „Wir sind alle Gin-Fans und haben nach einem neuen Format für die Spirituose gesucht. Wir wollten keine klassische Messe veranstalten, sondern ein Festival unter freien Himmel“, erklärt Sebastian Schalkau, einer der Veranstalter des Gin Festivals NRW, das noch bis heute an der Galopprennbahn in Weidenpesch stattfindet. Dort können mehr als 30 verschiedene GinSorten probiert werden.
Dazu gibt es ein Food-Festival und angesagte DJs sorgen für den richtigen Sound. Nach dem erfolgreichen Start im vergangenen Jahr in Dortmund sind 2018 mit Köln und Münster zwei weitere Städte dazu gekommen. Neben dem reinen Gin präsentiert jeder Hersteller seine ganz eigenen Drinks, die am besten zu seiner Spirituose passen. „Und da ist Kreativität auch jenseits vom klassischen Gin Tonic gefragt“, sagt Mitveranstalter Daniel Östreich. Das Spektrum reicht vom Gin Sul mit Chartreuse, Maraschino und Zitronensaft über Krämer Dry Gin mit Carpe Diem Cranberry und Himbeeren bis zu Ferdinand’s Gin mit trockenem Riesling und Ferdinand’s Verjus Cordial.
„Gin ist eine freundliche Spirituose für Barkeeper und Genießer. Es ist eine sehr reine Spirituose, die früher als Medizin von Apotheken angeboten wurde“, sagt Schalkau. Es gehe in Köln nicht um ein Saufgelage, sondern um ein Festival für Genießer. So werden die Drinks in den eigens für das Festival kreierten Kristallgläsern in Mengen von 0,1 und 0,15 Litern für vier bis fünf Euro angeboten. „So kann man auch mehrere Drinks testen“, erklärt Schalkau.
Seit knapp einem Jahr sind die Macher des Roshain Gin aus Königswinter am Start. „Wir machen einen Siebengebirgs Dry Gin. Der Name geht auf eine von Mythen umrankte Jungfrau von Rosenau zurück, die auf einer Burg residierte. Wir haben einen würzigen Gin, dessen Zutaten alle ökologisch und regional angebaut sind. So stammt der Lavendel bei uns aus dem Garten. Die Flaschen und Korken lassen wir im Westerwald herstellen“, sagt Christian Fech. Angefangen hat für ihn und Oliver Dziendziol alles mit einer Schnapsidee und einem Schnellkochtopf. „Der erste Gin schmeckte fürchterlich, erst nach anderthalb Jahren hatten wir das richtige Rezept“