Rheinische Post Opladen

Lukebakio bringt Fortuna in die Spur

Der Bundesliga-Aufsteiger gewinnt das DFB-Pokalspiel beim Fünftligis­ten Rot-Weiß Koblenz ungefährde­t 5:0.

- VON BERND JOLITZ

KOBLENZ Das Stadion Oberwerth im Norden von Koblenz hat seinen Schrecken für Fortuna Düsseldorf verloren. Zweimal in seiner Vereinsges­chichte hatte der Bundesliga-Aufsteiger bislang dort antreten müssen, zweimal dabei gegen die heimische TuS mit 0:1 das Nachsehen gehabt. In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals schnitt die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel diesen alten Zopf ab, und das ausgesproc­hen gründlich: Sie gewann beim Fünftligis­ten Rot-Weiß Koblenz, den aufstreben­den Lokalrival­en der TuS, vor 7500 Zuschauern mit 5:0 und zog damit souverän in die zweite Runde ein.

„Das war die seriöse Leistung, die wir uns vorgenomme­n haben“, sagte Innenverte­idiger Andre Hoffmann, „mehr aber auch nicht. Wir wissen alle ganz genau, dass wir bis zum Bundesliga­start noch viel Arbeit vor uns haben.“Kapitän Marcel Sobottka schlug in die gleiche Kerbe: „Die erste Hälfte war okay, aber die zweite nicht mehr so prickelnd. Man muss schon ehrlich sagen, wie es ist – und so hätten wir konsequent­er auf weitere Treffer gehen müssen.“

Wer in Koblenz im Tor stehe, sage nichts über seine Entscheidu­ng für die Bundesliga, hatte Funkel im Vorfeld der Partie versichert. Michael Rensing wird nun hoffen, dass diese Aussage der Wahrheit entspricht, denn im Kasten stand Raphael Wolf. Auf den übrigen Positionen gab es keine Überraschu­ngen. In Kevin Stöger wählte der Coach erwartungs­gemäß die im Vergleich zu Alfredo Morales offensiver­e Variante neben Kapitän Marcel Sobottka im defensiven Mittelfeld, auf den Außen platzierte er in Dodi Lukebakio und Benito Raman die vermeintli­ch temporeich­ste Variante.

Lukebakio machte schnell klar, dass es sein Tag werden sollte. Zunächst plauderte der Belgier beim Einlaufen so angeregt mit seinem Einlaufkin­d, dass man sich unwillkürl­ich fragte, in welcher Sprache der Plausch wohl ablief. Wenig später ließ die Leihgabe des Premier-League-Klubs FC Watford dann Taten sprechen. In der neunten Minute hämmerte er den Ball mit Wucht ins Netz, nachdem Rouwen Hennings ihn ihm trotz seiner eigenen guten Position unmittelba­r vor Torhüter Tobias Oost uneigennüt­zig vorgelegt hatte. Und nur 180 Sekunden später stellte Lukebakio die Weichen endgültig auf Sieg, indem er den Ball aus 22 Metern sehenswert in die lange Ecke schlenzte. „Genau dahin wollte ich den Ball haben“, sagte der Belgier, „deshalb übe ich diese Art Schuss in jedem Training.“

2:0 nach nicht einmal zwölf Minuten – einen solchen Start in ein Pokalspiel wünscht sich ein Favorit. Noch wichtiger freilich war, dass es ebenso locker weiterging. Marvin Ducksch und Kevin Stöger erhöhten bis zur Pause auf 4:0 und sorgten damit für einen interessan­ten Randaspekt: Drei Zugänge hatte Funkel in die Startelf beordert, und alle setzten ihren Namen bereits in der ersten Hälfte auf die Anzeigetaf­el.

Nach dem Wechsel legte Raman den fünften Treffer nach, doch das war es für diesen Nachmittag. „Ich bin dennoch zufrieden“, resümierte Funkel. „Wir haben sehr konzentrie­rt angefangen und geduldig weitergesp­ielt, auf unsere Chancen gewartet.“Sobottkas kritischen Worten wollte er sich nicht anschließe­n: „Es ehrt den Kapitän, wenn er einen so hohen Maßstab anlegt. Aber es war heiß, der Gegner stand tief – da ist das für mich kein Kritikpunk­t.“Vor dem Ligastart sei ihm nicht bange, versichert­e der 64-Jährige: „Wir sind gut vorbereite­t, ich freue mich auf die Bundesliga.“

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FOTO: SVEN SIMON Überfliege­r: Dodi Lukebakio bejubelt seinen zweiten Treffer für Fortuna Düsseldorf in Koblenz.

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