Nostalgisch: Ian Gillan & The Javelins
Pop Wahrscheinlich kann man eine solche CD nur einspielen, wenn man im Leben eines Rocksängers so ziemlich alles erreicht hat. Wie Ian Gillan, der 72 Jahre alt ist und als legendärer Sänger der nicht weniger legendären Gruppe Deep Purple immer noch auf der Bühne steht. Und der alles Legendäre jetzt einfach hinter sich gelassen hat und seine alten Kumpel herbeitelefonierte – jene Musiker, mit denen er, lang, lang ist’s her, in den frühen 60er Jahren mehr so zum Spaß spielte. Die Band hieß „The Javelins“. Und hat nun genau die Lieder eingespielt, die sie damals coverten: „Do You Love Me“und „It’s So Easy“oder auch „Heartbeat“. Querbeet: Pop und Soul, ein bisschen Country und Jazz. Und alles aus purer Freude an der Musik. Umwerfend. Feinfühlig. Wirklich berührend. Nicht nur für Gillan-Fans ein Ereignis. los „Ian Gillan & The Javelins“, CD Digipak, 1 LP GatefodM ear music
Sergej Rachmaninows grandiose Preludes
Klassik Es weht immer eine gewisse Häme durch die geistvolle Welt der Klassikpuristen, wenn von dem russischen Komponisten Sergej Rachmaninow die Rede ist. Seine Musik gilt als mondän, hypertroph, weinerlich, exaltiert; mancher vermisst klare Strukturen und jene innerliche Reife und Adelung, die beispielsweise der Musik von Frédéric Chopin innewohnt. Rachmaninow, so sagte mal ein Spötter, eigne sich allenfalls für die Badewanne, so wie Snobs dort gern auch ein Glas Champagner zu sich nehmen. Natürlich und gottlob gibt es auf der anderen Seite zahllose Pianisten, die Rachmaninows Rang immer wieder grandios nachgewiesen haben, allen voran der Komponist selbst, der ja ein vorzüglicher Pianist war. Auch heute spielt jeder ernsthafte Tastenritter eines der Klavierkonzerte, und die schlechten Aufnahmen lassen sich sofort dadurch identifizieren, dass man sich langweilt. Jetzt kommt der 1972 in Russland geborene Pianist Nikolai Lugansky und legt eine überwältigende CD von 24 Rachmaninow-Preludes vor. Lugansky ist der richtige Mann