Die Polizei sucht den Messerstecher von Friedrichstadt
Die bisherigen Ermittlungen waren erfolglos: Weder Täter noch Tatwaffe wurden gefunden. Die Polizei bittet deshalb nun die Öffentlichkeit um Hilfe.
(hpaw/jms) Eine 36 Jahre alte Frau wurde am Montag gegen 7.30 Uhr auf der Bachstraße, Höhe Nummer 155, mit zahlreichen Messerstichen so schwer verletzt, dass sie später im Krankenhaus verstarb. Der Täter flüchtete und konnte bisher nicht gefasst werden. Jetzt bittet die Polizei die Öffentlichkeit um Mithilfe.
Man habe alle zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft, um den Verdächtigen zu finden, sagte Mordermittler Guido Adler auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft. „Wir wissen überhaupt nicht, wo er ist“, sagte Adler. Deshalb seien sie am Dienstagmorgen zu der Entscheidung gekommen, die Öffentlichkeit miteinzubeziehen. Der nationale Haftbefehl sei beantragt worden, im nächsten Schritt könne eine internationale Fahndung folgen, sagte Staatsanwalt Martin Stücker. Die Tat bewertet die Staatsanwaltschaft als heimtückischen Mord.
Der Gesuchte heißt Ali Akbar Shahghaleh, ist 44 Jahre alt und Iraner. Er ist etwa 1,80 Meter groß, hat dunkle, sehr kurze Haare, einen Dreitagebart sowie eine schmale Statur. Zur Tatzeit war er mit einem hellblauen Trainingsanzug und einer Kappe bekleidet. Nach Angaben der Polizei hat er gerade stark abgenommen, weswegen er älter aussehen soll als auf dem Fahndungsfoto. Shahghaleh soll im Jahr 2001 zum ersten Mal nach Deutschland gekommen sein. Seit 2010 ist er anerkannter Flüchtling. Da er aber acht Brüder habe, die in der näheren Umgebung leben, gehe die Polizei davon aus, dass er sich im Großraum Düsseldorf aufhalte, sagte Adler.
Die Polizei bestätigte, dass sich Opfer und Täter mehr als flüchtig kannten. Shahghaleh soll in einem Kiosk nahe der Wohnung der 36-Jährigen gearbeitet haben. Vermutet wird daher, dass sich beide in dem Kiosk kennenlernten. Nach Zeugenaussagen besorgte der Täter beispielsweise während der vergangenen Hitzewelle einen Ventilator für die Katzen der Frau. Der Polizei zufolge hat Shahghaleh eine psychische Behinderung. Ob diese Auswirkungen auf Tatmotiv oder -hergang gehabt habe, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Die Polizei warnt davor, Shahghaleh anzusprechen, falls man ihm begegnet. Er sei nach der Tat drohend mit dem Messer auf zwei Zeugen zugegangen, hieß es auf der Pressekonferenz. Da nicht ausgeschlossen werden könne, dass er weiterhin bewaffnet sei, sollten Zeugen sofort die Polizei rufen – entweder den Notruf oder direkt die Düsseldorfer Polizei unter 0211 8700. Hilfe für Tatzeugen und Ersthelfer bietet die LVR. Weitere Informationen unter www.traumaambulanzen.lvr.de