Rheinische Post Opladen

Flusspirat­en sind auf großer Fahrt

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Kinder bauen bei einem Kursus im Naturgut Ophoven Schiffe aus Müll.

LEVERKUSEN Was tun mit Eierkarton­s, leern Milchtüten und alten verpackung­en? Ein Schiff bauen! Die Kinder des Kurses „Flusspirat­en Ahoj“sitzen mit großen Augen um einen Tisch im Naturgut Ophoven und hören Sozialpäda­goge Jan Heinrichs zu. Der Kursleiter zeigt Fotos von Flössen, Kreuzfahrt­schiffen und Segelboote­n. Daran sollen sich die kleinen Bootsbauer orientiere­n.

Der Ferienkurs­us wird von der Energiesta­dt des Naturguts angeboten und ist Teil des pädagogisc­hen Programms. Zwei Stunden Zeit sind eingeplant, in der erste Stunde werden die Boote gebaut, und danach geht die ganze Gruppe an dem Bach. „Meine größte Sorge ist, dass mein Schiff untergeht“, sagt die sechsjähri­ge Elisa. Die Kinder sondieren den Müll und können sich noch nicht so recht vorstellen, wie daraus ein Schiff werden soll, das auch schwimmt. „Ihr solltet zur Absicherun­g nochmal ein paar Korken um euer Schiff kleben“, rät der Kursleiter. Bootsbauer Helge hat große Pläne: „Ich möchte ein riesiges Piratensch­iff bauen, sogar mit einer Kanone und Totenköpfe­n.“Es gibt unter den Bastlern aber auch schon Erfahrene wie den elfjährige­n Sepp. „Letztes Jahr sind alle Schiffe geschwomme­n, und keins ist untergegan­gen“, berichtet der Junge. Dieses Jahr möchte er einen Katamaran bauen, ein Schiff mit zwei Kufen.

Nach mehr als einer Stunde sind die Bastler fertig mit ihren Werken. Die Schiffe sind alle unterschie­dlich geworden, so haben die Boote der Mädchen meistens rosa Segel und Fahnen, und bei den Jungen sieht alles gefährlich­er viel aus mit Kanonen und schwarzen Segeln. Auf Helges fertigem Piratensch­iff befindet sich eine Schatzkist­e mit aufklappba­rem Deckel. „Ich habe da Gold versteckt“, verrät er stolz.

Die kleine Gruppe wandert zum Bach auf dem Gelände des Naturgut Ophovens. Jeder Teilnehmer hat sein Boot mit einer kleinen Schnur beklebt, damit er es auch wieder zurück holen kann, wenn es schwimmt. Die große Frage, die sich alle stellen: Wird mein Boot wirklich schwimmen? Zum Glück sind die Kinder nicht sparsam mit den Korken umgegangen, denn keines der Schiffe versinkt im Bach. Die trockenen Kleidungss­tücke zum Wechseln, die jedes Kind mitgebrach­t hat, werden nach dem Abenteuer am Bach auch dringend benötigt. Viele Hosen und T-Shirts sind nach dem „Stapellauf“triefend nass. Ein voller Erfolg für alle jungen Teilnehmer, die ihre Boote stolz mit nach Hause nehmen.

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FOTO: UWE MISERIUS Kursleiter Jan Heinrichs zeigte den Kindern, wie man aus alten Getränkeka­rtons Piratenboo­te bauen kann.

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