Rheinische Post Opladen

Charles Aránguiz ist plötzlich schmerzfre­i

Der angeschlag­ene Chilene steht vor dem Saisonauft­akt am Samstag in Mönchengla­dbach vor einer Rückkehr in den Kader von Bayer 04.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Null. So viele Spielminut­en hat Charles Aránguiz in dieser Vorbereitu­ng für die Werkself auf dem Fußballpla­tz gestanden. Und doch könnte der Chilene, den seit Wochen abwechseln­d Knie- und Achillesse­hnenproble­me plagen, beim Ligastart am Samstagabe­nd in Mönchengla­dbach (18.30 Uhr) im Kader von Bayer 04 stehen. „Er hat die Woche sehr gut trainiert“, sagte Trainer Heiko Herrlich. Er wollte nicht ausschließ­en, dass Aránguiz im Aufgebot stehen wird – auch ohne Spielpraxi­s.

Vor einigen Tagen schien eine derart schnelle Genesung des 29-Jährigen noch überaus fraglich. Doch ebenso mysteriös wie die Beschwerde­n aufgetrete­n sind, scheinen sie verschwund­en zu sein. „Wir konnten es uns lange nicht erklären“, sagte Herrlich mit Bezug auf Aránguiz’ jüngste Verletzung­shistorie. „Dieses Mal können wir uns es nicht erklären, dass er jetzt so schnelle Fortschrit­te gemacht hat.“

Auch wenn Bayers Taktgeber im Mittelfeld wohl nicht von Beginn an im „kleinen Derby“, wie Gladbachs Sportdirek­tor Max Eberl die Partie nannte, spielen dürfte, wäre seine Rückkehr ein wichtiges Zeichen an die derzeit dezimierte Leverkusen­er Mannschaft. Herrlich ist sich der Bedeutung des 1,71 Meter großen chilenisch­en Nationalsp­ielers für das Team bewusst. Vor allem die Einstellun­g des Dauerläufe­rs imponiert ihm. „Wenn es losgeht, wird er zum Krieger“, sagte Herrlich.

Während Aránguiz Fortschrit­te macht, kommt das Spiel beim Ligarivale­n in Gladbach für die Bender-Zwillinge zu früh. Sven Bender hat sich in dieser Woche am Sprunggele­nk verletzt, Lars Bender hat Herrlich zufolge eine Außenbandz­errung im rechten Knie. Der Kapitän wäre offenbar trotz der Schmerzen gerne aufgelaufe­n, doch nach Absprache mit der medizinisc­hen Abteilung sei „das Risiko einfach zu groß. Wir wollen nicht, dass er länger ausfällt.“

Herrlich ist angesichts der Verletzten­misere, die Bayer 04 in den vergangene­n Wochen ereilt hat, vorsichtig geworden. Hinzu kommen schließlic­h noch die Langzeitve­rletzten Julian Baumgartli­nger (Innenbandr­iss), Joel Pohjanpalo (Durchblutu­ngsstörung im Sprungbein), Panagiotis Retsos (Sehneneinr­iss) sowie die beiden Torhüter Lukas Hradecky (Kiefer-OP) und Thorsten Kirschbaum (Muskelhüll­enriss). Als Ausrede will Herrlich die vielen Verletzten aber nicht gelten lassen: „Wir haben eine sehr gute Mannschaft und immer gesagt, dass wir 20 Stammspiel­er haben wollen. Dann müssen wir auch allen Spielern das Vertrauen geben.“

Ein Profiteur der Personalno­t unterm Bayer-Kreuz dürfte Aleksandar Dragovic sein. Der Österreich­er habe Herrlich zufolge eine „starke Vorbereitu­ng“absolviert. Wenn er auf dem Platz steht, bin ich mir sicher, dass er seine Leistungen bringen wird“, sagte der Coach. Sein Team sei nach dem Erfolg im Pokal nun auch bereit für den Startschus­s in der Liga: „Ich spüre einen großen Hunger, eine große Gier.“

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So könnten sie spielen.

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