Rheinische Post Opladen

Wohnraum in Leverkusen ist knapp

Bauflächen sind in Leverkusen rar, gleichzeit­ig wächst die Bevölkerun­g. Die Stadtverwa­ltung erarbeitet daher ein Wohnungsba­uprogramm.

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN Die Stadt Leverkusen braucht mehr Wohnraum – das ist der allgemeine Konsens, auch bei der Stadtverwa­ltung. Vertreter der Bauindustr­ie, Politiker und Stadtplane­r versuchen bereits seit einigen Jahren, die schwierige Frage zu beantworte­n, wie und wo in Leverkusen weiterer Wohnraum entstehen

Aktuell könnte die Stadt das Problem einzig mit Wohnbauflä­chen nicht lösen. Rund 45 Hektar würden fehlen.

kann.

Mit dem Wohnungsba­uprogramm „Leverkusen 2030+“will man dem Problem begegnen. Durch die Entwicklun­g weiterer Wohnbauflä­chen soll der zunehmende Bedarf an Wohnraum erfüllt werden. In der ersten Phase wurden zunächst viele unterschie­dliche Daten gesammelt, die zur Analyse und zur Bewertung der Wohnungsma­rktentwick­lung fundierte Zahlen liefern sollen. Dabei wurde festgestel­lt, dass bis zum Jahr 2035 ein Flächenbed­arf von mindestens 174 Hektar zu decken sei, dabei wird ein Bevölkerun­gszuwachs von 12.650 Einwohner prognostiz­iert.

Aktuell könnte die Stadt dieses Problem einzig mit Wohnbauflä­chen nicht lösen. Rund 45 Hektar würden fehlen. Gutachter Manfred Neuhöfer von der Hamburger F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt erläutert die Lage: „Damit die Stadt Leverkusen der Situation gerecht wird, braucht sie Freifläche­n“.

Sprich: Zur Deckung des Bedarfs müssen auch Flächen außerhalb der Bauflächen­darstellun­g betrachtet werden. Dies sei allerdings oftmals nicht so einfach zu realisiere­n. Zum einen zeigten Eigentümer oftmals keine Bereitscha­ft, ihre Immobilien zu verkaufen, hinzu kommen außerdem nicht abgeschlos­sene Umlegungsv­erfahren oder bodendenkm­alpflegeri­sche bezziehung­sweise artenschut­zrechtlich­e Belange.

Auch der übergeordn­ete Regionalpl­an, der sich sowohl in der maßstäblic­hen als auch in der inhaltlich­en Darstellun­g vom Flächennut­zungsplan unterschei­det, stelle die Verantwort­lichen oftmals unter Druck.

Zeitgleich seien aber auch Bevölkerun­gsentwickl­ung und Infrastruk­tur nicht außer acht zu lassen. Bei einer wachsenden Bevölkerun­g müsse man laut Oberbürger­meister Uwe Richrath zum Beispiel immer auch auch den Bau von sozialen Einrichtun­gen wie Schulen, Kindergärt­en oder Gesundheit­sstandorte mit einplanen.

Während die Arbeitsgru­ppe „Leverkusen 2030+“die Überprüfun­g der vorhandene­n Potentialf­lächen bereits abgeschlos­sen hat, geht es in Zukunft zunächst um strategisc­he Ansätze für den zusätzlich­en Wohnungsba­u, ehe dann überhaupt Ziele, Leitlinien und Strategien für die verschiede­nen Handlungsf­elder der künftigen Wohnungspo­litik erstellt werden.

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FOTO: UWE MISERIUS Immer mehr Menschen möchten in Leverkusen leben. Die Stadt muss Wohnraum schaffen. An der Böcklerstr­aße wird beispielsw­eise gebaut.

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