Beim dritten Museumsfest ging’s hoch hinaus
In und rund um Schloss Morsbroich gab es am Sonntag jede Menge Attraktionen, darunter ein Feuerwehrauto mit Drehleiter.
ALKENRATH Was für eine Kulisse: Ein alter Ford A Tudor Sedan aus dem Baujahr 1930 vor dem Schloss Morsbroich. So wurden Besucher empfangen, die am Sonntag zum dritten Museumsfest kamen. Geboten wurden in erster Linie Spiel und Spaß für die ganze Familie bei freiem Eintritt.
An einer Stelle kämpften Kinder mit dem Wind und ihren Luftballons, die sie eigentlich beim Weitflugwettbewerb aufsteigen lassen wollten. Drei dieser bunten Kugeln kamen nicht weit, sondern blieben schon nach wenigen Metern in den Bäumen hängen. Zum Wettbewerb aufgerufen hatte „Domino“, ein Zentrum für trauernde Kinder aus Bergisch Gladbach. Anlass zur Trauer hatte an diesem Tag jedoch niemand. Im Gegenteil, es gab nur lachende und strahlende Gesichter. Etliche Kinder und Erwachsene vergnügten sich etwa am Springbrunnen. Mit etwas Geschick konnten sie das Innere des Brunnens trockenen Fußes betreten und wieder verlassen. Das Wasserspiel des dänischen Künstlers Jeppe Hein, poetisch-zurückhaltend und zugleich spektakulär, bot ein gutes Beispiel für spielerischen Umgang mit der Kunst.
Der Panorama-Blick aus dem Korb der Drehleiter des Löschzugs Schlebusch der Freiwilligen Feuerwehr hatte mit Kunst allerdings nichts zu tun. Allenfalls konnte man aus 20 Metern Höhe die Aussicht auf das gesamte Gelände mit Schloss und Remisen genießen. Wer hoch hinaus wollte, musste sich allerdings lange gedulden. Während Lena Konrad aus Bürrig mit Tochter Mila noch in der Schlange stand, waren Elena Hagen und ihre Tochter Mirjam aus Opladen schon an der Reihe. „Spuck mir nicht auf den Kopf“, mahnte Freundin Sophie Trakl lachend, die lieber festen Boden unter den Füßen behielt.
Die meisten Familien waren ohnehin gekommen, damit sich die Kinder ausgiebig vergnügen konnten. Zum Beispiel beim Spielemobil des Kinderschutzbundes, auf einer Hüpfburg in Fußballform oder beim Torwandschießen. „Ich wäre auch gerne hochgefahren, aber die Schlange ist zu lang“, schmunzelte Hans-Jörg Schaefer, der mit Ehefrau Claudia in erster Linie gekommen war, um die Gruppe „Blow Shop“der Musikschule Leverkusen zu hören. Zugleich betonte der Schlebuscher: „Als Leverkusener Bürger und Fan vom Schloss muss man dieses Fest besuchen.“Als „Schlossfans“gaben sich ebenfalls Dr. Gabriele Nicolaudius und ihre Schwägerin Barbara aus Rheindorf zu erkennen. „Das ist eine wunderbare Anlage. Wir kommen immer wieder gerne hierher“, schwärmte Nicolaudius, die in Schlebusch geboren wurde, aber 1972 der Liebe wegen nach Hamburg zog. „Ich wünsche mir sehr, dass es erhalten bleibt.“