Hingucker auf zwei und vier Rädern
Auf gleich zwei Veranstaltungen standen Old- und Youngtimer im Mittelpunkt. Die „Motoo Tradition-Tour“startete zum ersten Mal in Leverkusen, und der Pattscheider Veteranen Club präsentierte zahlreiche alte Fahrzeuge.
LEVERKUSEN Sowohl Oldtimer- als auch Youngtimer-Liebhaber kamen am Wochenende in Leverkusen voll und ganz auf ihre Kosten. „Es wurde auch wirklich Zeit, dass die Motoo Tradition-Tour in Leverkusen startet“, sagte Klaus Dieter Hepp, Geschäftsleiter der Firma Hofacker Autoteile, deren Sitz in der Bahnstadt zu finden ist. Von dort starteten nämlich früh am Morgen mehr als 50 Youngtimer ihre Tour, die über die Hitdorfer Fähre bis in die Eifel zum Nürburgring führte.
Hepp, der selbst einen grünen BMW 3.0 CSI fährt, hätte gerne selbst an der Tour teilgenommen: „Doch meine Frau hat heute Geburtstag, da ist nichts zu machen“. Zum bereits neunten Mal wurde die Tour veranstaltet. Die Teilnehmeranzahl wuchs während dieser Zeit stetig. „So viele Youngtimer hatten wir noch nie“, sagte Thomas Michalzik, der die Tour leitet.
Mit rund 20 Autos war die Tradition-Tour im Jahr 2010 gestartet, mittlerweile stößt sie mit mehr als 50 Teilnehmern an ihre Grenzen. Schließlich sei die Logistik mit Hotelunterkunft nicht ganz einfach, erklärte der Veranstalter.
Spaß hatten die Teilnehmer allemal. Ein spezielles Roadbook kombinierte Rätsel, Fachwissen sowie die Streckenführung. Dabei galt es auch, Aufgaben zu erledigen – wie zum Beispiel, ohne Tankanzeige exakt einen Liter zu Tanken. Um Schnelligkeit ging es dabei eher nicht. Der Fahrer, der schließlich die meisten Punkte während der Strecke gesammelt hatte, wurde am Ende zum Sieger gekürt.
Gemütlicher ging es beim Pattscheider Oldtimertreffen zu. Der Pattscheider Veteranen Club veranstaltete ebenfalls am Wochenende seinen traditionellen Oldtimertag, allerdings zum ersten Mal auf einem Firmengelände auf der Burscheider Straße. „Wir wollen gerne an diesem Standort bleiben“, sagte Organisator Olaf Küster. Viele Standorte hätte man im Vorfeld ausprobiert. Sogar bei ihm zuhause hätte es eine Ausgabe gegeben: „Aber da fing es heftig an zu regnen, und die ganzen Autos steckten auf der Wiese im Schlamm fest und wurden sehr schmutzig.“
Der neue Standort sei nun optimal, und das bestätigten die zahlreichen alten Zweiräder und Traktoren, die die Oldtimer-Liebhaber bestaunen durften. Einzig Oldtimer-Autos waren nicht allzu viele vor Ort. Ein richtiger Hingucker war allerdings der Opel Super 6 aus dem Jahr 1937 in seiner beigen Verkleidung. Mit 55 PS, 6-Zylinder und einer Dreigangschaltung ausgestattet, fährt der Wagen mit Originalmotor noch heute auf den Straßen herum. Besitzer Heiner Rammert schwärmt: „Ich habe mir den Wagen vor vier Jahren in Frankreich gekauft. Bei mir steht es nicht nur herum, ich fahre auch damit“. Als er vor vielen Jahren seine Ausbildung zum Schlosser absolvierte, sei sein Meister immer dieses Auto gefahren. Da dachte er sich: „Wenn ich mal Rentner bin, kaufe ich mir auch solch einen Wagen.“Insgesamt besitzt er sogar zwei weitere Oldtimer, allesamt von der Marke Opel: „Zu der Zeit konnten andere Autos wie Mercedes einpacken. Da war Opel einfach eine ganze Stange besser.“