Bayer setzt auf Arbeitsdirektor Klusik
Trotz Ärgers mit US-Behörde soll Vertrag des Vorstandsmitglieds verlängert werden.
LEVERKUSEN (rtr/LH) Bayer soll laut einem Insider trotz der Rüge der US-Gesundheitsbehörde FDA für die Pharmaproduktion in Leverkusen weiter auf Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor Hartmut Klusik setzen. Dessen Vertrag läuft zum 31. Dezember 2018 aus. Er werde, so berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, in diesem Monat aber wohl verlängert, „wenn auch nicht für die ganzen fünf Jahre, sagte eine mit der Sache vertraute Person“, heißt es weiter. Der Konzern wolle während des Umbaus der Pharmaforschung und -entwicklung nicht auf einen erfahrenen Arbeitsdirektor verzichten. Der 62-jährige Klusik sitzt seit 1. Januar 2016 im Konzernvorstand.
2017 lief es für den Pharma-Bereich in Leverkusen nicht gut. Es hatte eine Produktionsprüfung durch die FDA gegeben. Die wiederum zu einer Aktualisierung der Maschinenparks führte, was längere Stillstände und ein Minus von rund 300 Mio. Euro zur Folge hatte. Die FDA hatte Bayer deswegen eine Art Blauen Brief geschickt. Unter anderem hatte die Behörde Mängel bei der Reinigung von Produktionsmaschinen kritisiert. „Die Mannschaft arbeitet mit Hochdruck an der Kompensierung, deswegen sind keine Personalanpassungen geplant“, hatte Klusik, der neben Technologie und Personal auch die Pharmaproduktion verantwortet, betont. Die Entscheidung über dessen Vertragsverlängerung sei von dem Vorfall überschattet worden. In der Pharmasparte drohe 2018 der erste Ergebnisrückgang seit acht Jahren, berichtet Reuters.
Der Konzern „durchleuchtet seit Jahresbeginn weltweit alle Pharma-Standorte für Forschung und Entwicklung... Erste Ergebnisse seien im November zu erwarten“, zitiert Reuters einen Insider. Möglich seien etwa Stellenkürzungen und die Verlagerung von Arbeitsplätzen. Es werde „kräftige Veränderungen“geben. In Leverkusen gilt bis Ende 2020 die Standortsicherung, heißt: Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen.