Neuer Müll-Ärger in Cremers Weiden
Immer wieder klagen die Mieter über Dreck in der Siedlung. Laut BAV habe sich das Problem aber nicht verschlimmert.
LEICHLINGEN Ein Bewohner in Cremers Weiden klagt erneut über Müllprobleme in der Siedlung. Vor allem auf den Garagenhöfen und auf den Grünflächen häufe sich der Müll, erzählt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Der 67-Jährige fühlt sich vom Vermieter alleine gelassen. Der Stadt sind die Hände gebunden.
Sein Name ist der Redaktion bekannt, öffentlich genannt werden will der Senior aber nicht – aus Angst vor Repressalien. „Ich habe jetzt schon mehrfach meinen Vermieter angerufen und die Lage geschildert“, erzählt der Leichlinger. „Am Telefon sagte man mir, man wolle sich darum kümmern. Getan hat sich aber bislang nichts.“Sein letzter Anruf sei bereits einige Monate her.
Dass die ehemalige Vorzeigesiedlung mittlerweile so sehr verkomme, gefällt dem langjährigen Mieter von Cremers Weiden überhaupt nicht. „Früher war alles so schön gepflegt, das ist seit Jahren nicht mehr so. Und seitdem so viele Zuwanderer hier leben, hat es sich nochmal verschlechtert.“Essensreste und Sperrmüll würden auf den Garagenhöfen und Grünflächen landen und wochenlang liegen bleiben. „Dem Ordnungsamt habe ich auch schon Bescheid gegeben, aber die können auch nichts machen, weil das eine private Siedlung ist. Das ist schon sehr traurig“, sagt der Anwohner, der befürchtet, dass sich irgendwann Ratten in der Siedlung einnisten könnten.
Die Müllproblematik in Cremers Weiden ist nicht neu: Immer wieder melden sich Nachbarn, die sich über die Zustände in der rathausnahen Wohnsiedlung beschweren. „Da müsste sich doch eigentlich die Stadt einschalten“, findet der 67-Jährige. „Das ist doch ein Schandfleck in unmittelbarer Nähe zum Rathaus.“
Tatsächlich haben die zuständigen Stellen, allen voran der Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV ), ein Auge auf die Siedlung, wie BAV-Leiter Christoph Rösgen auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt. Denn Cremers Weiden sei sicherlich ein Brennpunkt: „Sobald wir die Info erhalten, dass irgendwo etwas unsachgemäß liegt, fahren wir auch raus.“
Doch das Gefühl einiger Einwohner, dass das Müllproblem in der Siedlung seit Jahren schlimmer würde, könne er nicht bestätigen. „Ich habe nicht den Eindruck, dass es in Cremers Weiden schlimmer geworden ist. Das Problem, was wir dort allerdings haben, ist die verdichtete Bebauung und die exponierte Lage. Es fällt also sofort auf, wenn etwas abgelegt wird, was dort nicht hingehört.“
Besonders häuften sich die Vorfälle bei Wohnungsauflösungen, die aufgrund der Vielzahl an Mietern häufiger vorkommen. „In Absprache mit der Stadt haben wir deswegen einen weiteren Container aufstellen lassen. Aber es ist natürlich auch Sache des Vermieters, auf seine Mieter einzuwirken, sich an die Regeln der Müllentsorgung zu halten“, betont Rösgen. Das gelte im Übrigen nicht nur für Sperrmüll, sondern auch für die korrekte Befüllung der Bio-Tonnen, die ebenfalls regelmäßig kontrolliert werden. Zuletzt, so erzählt der BAV-Leiter , sei er selbst vor zwei, drei Wochen in der Siedlung gewesen. „Ich habe nichts Auffälliges feststellen können.“