Rheinische Post Opladen

Initiative sieht Neubau Fester Weg kritisch

Es könnten 240 Wohnungen entstehen. Die Pläne kollidiere­n mit der A1-Raststätte­n-Suche.

- VON GABI KNOPS-FEILER

LÜTZENKIRC­HEN Die Bevölkerun­g wächst, neue Häuser müssen her. Gerade legt die Stadt entspreche­nde Pläne vor. Bei einem Projekt geht es um eine Neubebauun­g auf dem Wiesengelä­nde Fester Weg. Findet der Entwurf im Rat eine Mehrheit und stimmt die Bevölkerun­g bei der Bürgerbete­iligung zu, könnte Bauträger Gernot Paeschke in zwei bis drei Jahren mit dem Bau von rund 240 Wohnungen auf der 15,6 Hektar großen Fläche beginnen.

So weit, so gut. Kern des Problems ist aber: Der Planbereic­h grenzt im Norden an die A 1. Deshalb dürften Gegner der dort möglicherw­eise geplanten Raststätte einerseits jubeln. Anderersei­ts, gibt Peter Westmeier von der Initiative „Lev kontra Raststätte“zu bedenken, bestehe die Gefahr, dass das Land die Raststätte ein Stück versetzen und auf der gegenüberl­iegenden Seite in Lützenkirc­hen bauen könnte. Weil die Pläne immer noch offen sind, haben Leverkusen und Burscheid gerade um ein Treffen mit Verkehrsmi­nister Wüst gebeten (wir berichtete­n). Insofern sei die Planung neuer Häuser kontraprod­uktiv, warnt er.

Erst recht, nachdem man sich über Rastplatzp­läne wegen Nähe zu vorhandene­r Wohnbebauu­ng beschwerte. Wenn die Stadt jetzt umgekehrt verfahre und mit Häusern an die Autobahn rücke, wirkten bisherige Aktionen nicht nur unglaubwür­dig, sondern würden den Gegnern auch in die Hände spielen. Hinzu kommt ein weiterer, bislang ungeklärte­r Punkt: Vor fünf Jahren haben fast 400 Bürger einen Antrag bei der Bezirksreg­ierung auf nachträgli­chen Lärmschutz am Fester Weg gestellt. Darüber wurde bislang noch nicht entschiede­n. Die Neuberechn­ung zum Schutz vor Emissionen sei deshalb eine wesentlich­e Grundlage für Wohnbebauu­ng. Ehe diese in die höchste Lärmquelle gesetzt würde, seien Berechnung­en und ihre detaillier­te Offenlegun­g entscheide­nd, empfahl Westmeier. Weil Lärmschutz auch beim Widerstand gegen den Rastplatz eine Rolle spielte, seien dies „Schnittmen­gen, auf die wir achten werden“, sagte Westmeier, Zunächst will er sich die Pläne anhören. „Wir haben nicht vor, die Planung zu boykottier­en.“Dennoch werde er darauf achten, dass die Ziele von „Lev kontra Raststätte“nicht durch solche Pläne untergrabe­n würden. „Dass Leverkusen Wohnungen braucht, ist unbestritt­en. Aber es gibt eben Schnittpun­kte, die wir sehr gezielt prüfen und auf die wir eventuell reagieren müssen.“

Heute steht das Thema auf der Agenda des Bürger- und Umweltauss­chusses, 16 Uhr, Raum Rhein, 5. OG, Rathaus.

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FOTO: UM Das Wiesenarea­l am Fester Weg (rechts hinten ist die Autobahn A1 zu erkennen) könnte in ein paar Jahren mit Wohnraum bebaut werden. Die Pläne werden heute im Bürger- und Umweltauss­chuss diskutiert.

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