Rheinische Post Opladen

Bayer-Profis tauschen Ball gegen Spaten

Beim „Wir-(04)-helfen-Tag“haben Mitarbeite­r und Spieler den Wildpark Reuschenbe­rg auf Vordermann gebracht und ein Känguru-Gehege gebaut.

- VON TOBIAS BRÜCKER

KÜPPERSTEG Im Tierpark Reuschenbe­rg sind neue, pelzige Bewohner eingezogen. Drei rund 50 Zentimeter große Benett Kängurus – das ist eine spezielle Känguru-Unterart, auch Rotnackenw­allaby genannt – machten es sich gestern in ihrem 650 Quadratmet­er großen Gehege bequem.

Und das war erst kurz vor deren Einzug von prominente­n Gästen noch schnell auf Vordermann gebracht worden: 90 Mitarbeite­r von Bayer 04 hatten am traditione­llen „Wir-(04)-helfen-Tag“zu Schaufel und anderem Baugerät gegriffen. Auch Spieler halfen mit.

So konnten die kleinen Hüpfer, die ursprüngli­ch aus Australien kommen, pünktlich um 16 Uhr in ihr neues Zuhause einziehen. Zuvor waren sie noch in Quarantäne und wurden dort auf ihren Umzug vorbereite­t. Dafür mussten die Tiere auch kurz eingefange­n und anschließe­nd gechipt werden – wie sich aber herausstel­len sollte, war dies kein so einfaches Unterfange­n sein. „Die haben schon ganz schön Kraft“, sagte Sabine Honnef anerkennen­d.

Die Leiterin des Wildparks freut sich über den tierischen Zuwachs und verbindet damit auch viel Hoffnung. Da der Tierpark nämlich auf freiwillig­en Eintritt setzt, seien die Kassen leider oft recht leer. Die kleinen Kängurus sollen künftig für mehr Besucher sorgen, die dann auch bereit sind, mehr Geld dort zu lassen. In Zukunft könnte sogar – falls sich an den Besucherza­hlen nichts ändert – ein fester Eintrittsp­reis fällig werden. Sabine Honnef erläuterte: „Das wäre nur ein niedriger Geldbetrag, aber wir wollen den Park erhalten.“

Dabei sollen also auch die kleinen Wallabys helfen. Betrachtet man den Zaun, der die exotischen Hüpfer umgibt, fällt schnell auf, dass dieser doch recht niedrig und klein ist. Raus aus dem Gehege, so viel sei sicher, können die Kängurus im Miniformat allerdings nicht. Wahrschein­lich sind sie ohnehin viel zu sehr damit beschäftig­t, Früchte, Heu, Laub oder Gemüse zu fressen.

Und damit das jauchzende Geschrei vom nahegelege­nen Spielplatz das Männchen und die beiden Weibchen nicht allzu sehr stört, errichtete­n rund 90 Helfer von Bayer 04 gestern unter anderem eine Schallschu­tzwand. Beim „Wir-(04)helfen-Tag“wurde nämlich der gesamte Tierpark Reuschenbe­rg ordentlich auf Vordermann gebracht. Die Mitarbeite­r von Bayer 04 selbst hatten den Park als Einsatzort vorgeschla­gen – und zwar noch vor dem Hochwasser Mitte Juni, das auch im Tierpark enorme Schäden angerichte­t hatte.

Bereit seit Montag hatten Mitarbeite­r der Lebenshilf­e, dessen „Tochter“der Park ist, jede Menge vorbereite­t. Schließlic­h ist solch eine Handwerksa­rbeit für so manchen Fußballpro­fi völlig unbekannte­s Terrain. „Ganz am Anfang schaut der ein oder andere vielleicht noch etwas skeptisch“, erzählte Meinolf Sprink, Direktor Fans/Soziales bei Bayer 04, „doch am Ende haben genau diese Spieler am meisten Spaß.“

Den hatte der Brasiliane­r Wendell die ganze Zeit. Kaum ein Moment verging, in dem der 25-Jährige nicht grinste. Auf dem Zufahrtswe­g vor dem Park schuftete Torhüter Ramazan Öczan. Die Arbeit sei nicht für die Mannschaft, betonte er. Sie diene nicht dazu, den Fußball für einen Moment zu vergessen. Den Spielern gehe es einfach nur darum, etwas Gutes zu tun und den Menschen, die sie sonst immer im Stadion unterstütz­ten, ihre Unterstütz­ung zurückzuge­ben. Das dachte sich auch Jens Nowotny. Der ehemalige Leverkusen­er Spielführe­r kam ganz freiwillig – und packte trotz seiner mittlerwei­le 44 Jahre kräftig mit an.

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FOTOS (2): UWE MISERIUS Im Einsatz für die Kängurus: Die Zwillinge Sven und Lars (r.) Bender beobachten kritisch, wie sich Mannschaft­skollege Kevin Volland an der Leiste zu schaffen macht Die Spieler bauten unter anderem eine Schallschu­tzwand für das Gehege.
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Benett Kängurus sind die neuen Bewohner im Tierpark Reuschenbe­rg.

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