Würfeln, knobeln und Karten legen in der Stadtbibliothek
LEVERKUSEN Brettspielrunden sind out, die Zukunft ist digital. Dahin ging zumindest jahrelang der Trend. Doch der hat sich in jüngster Zeit gedreht. Es wird wieder mehr gespielt. Eben nicht nur auf der Konsole, sondern wie in alten Zeiten live am Tisch in geselliger Runde.
„Da gibt es eine Parallele zum Buch, das ja auch schon tot gesagt wurde“, meint die Leiterin der Leverkusener Stadtbibliothek, Eva-Marie Urban, die selbst gerne spielt. Deswegen hat sie ihre Einrichtung dieses Jahr zum ersten Mal bei der Aktion „Stadt-Land-Spielt!“angemeldet, die eine Eventagentur regelmäßig am zweiten Septemberwochenende ausrichtet. Am Samstag, 8. September, ist es wieder so weit. Dieses Mal werden sogar zwei Turniere in Leverkusen ausgetragen, deren Sieger sich in bundesweiten Runden behaupten können. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer mitmachen möchte, sollte nur rechtzeitig in der Hauptstelle der Stadtbibliothek (Eingang Rathausgalerie) sein und sich registrieren lassen. Gleich nach der Öffnung um 11 Uhr gibt es Gelegenheit zu Testrunden. Um 11.30 Uhr startet dann das erste Turnier mit dem Kartenspiel „6 nimmt!“von Amigo. Die für alle Teilnahmeorte gleich festgelegten Spielregeln werden vorher erklärt: Jeder Spieler erhält zehn Karten, die er möglichst geschickt an eine von vier Kartenreihen anlegt. Doch wer die sechste Karte legt, muss die ersten fünf nehmen, und das bringt Minuspunkte. Die Punktzahlen werden von Bibliotheksmitarbeitern genau notiert.
Ebenso beim zweiten Turnier (Start 12.30 Uhr) mit dem Brettspiel „Kingdomino“von Pegasus, das ähnlich funktioniert wie das weitaus bekanntere „Siedler von Catan“. Als Herrscher eines Königreichs sind die Mitspieler auf der Suche nach Ländereien, um das Reich zu vergrößern. Von beiden Spielen gibt es mehrere Exemplare, so dass bei entsprechendem Interesse an verschiedenen Tischen gleichzeitig gestartet werden kann. Wer es nicht so mit Wettbewerb hat, kann sich auch ein anderes der rund 200 Spiele in der Kinder- und Jugendbibliothek herausnehmen und ausprobieren. Der größere Teil ist für jüngere Kinder geeignet, aber es gibt auch die typischen klassischen Familienspiele wie Monopoly oder Scotland Yard.
Beim ersten Stadtbibliotheks-Spieletag am Samstag, der um 14 Uhr endet, werden neuere Spiele des Jahres gesondert präsentiert. „Da haben uns die Verlage einiges zur Verfügung gestellt“, freut sich Eva-Marie Urban, die gespannt ist, wie das Angebot angenommen wird. Bei entsprechendem Interesse hat sie mit ihrem Team vereinbart, ab Januar monatliche Spieleabende anzubieten.