Rheinische Post Opladen

Fußballspi­elen im Schritttem­po

Beim Walking Football bewegen sich Spieler gehend. Bayer 04 richtete Turnier aus.

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEVERKUSEN Sport fesselt die Menschen bis ins hohe Alter. In Deutschlan­d lässt der Fußball viele Aktive nicht mehr los. Doch mit zunehmende­n Alter wird es immer schwierige­r, auf dem Platz zu stehen. Deshalb etabliert sich gerade eine neue Form des Spiels mit dem runden Leder. Schnelles Laufen ist dabei untersagt. Stattdesse­n wird im Schritttem­po gespielt – aber nicht minder engagiert.

Bayer 04 richtete nun ein Turnier im Walking Football auf den Plätzen an der Tannenberg­straße aus. Acht Teams aus Deutschlan­d und den Niederland­en kamen, um sich zu messen. Darunter der VfL Wolfsburg, Werder Bremen, PSV Eindhoven und Schalke 04.

Während sich Walking Football nur langsam in Deutschlan­d durchsetzt, ist der Seniorenpo­rt für Männer und Frauen ab 55 Jahren in Deutschlan­ds Nachbarlan­d bereits verbreitet. „Jeder große Verein besitzt eine Abteilung“, berichtete Florian Wolfrum, der fürs Koordinier­en der gut 50 Spieler und zwei Trainingsg­ruppen von Bayer 04 zuständig ist. Seinen Ursprung hat der Sport in England. Heute sind dort 1000 Menschen über 55 aktiv.

Und genau darum geht es: Menschen in Bewegung bringen. „Jetzt können wir Fußball spielen, ohne uns auf die Knochen zu treten“, erklärte Bremer Rolf Wienbeck. Für die Alten Herren seien hier alle zu alt, mit Spielern im Alter von 30 sei kein Mithalten mehr.

Die Tore beim Walking Football sind drei Meter breit und einen Meter hoch. Das Feld ist klein, hohe Bälle sind in Hüfthöhe erlaubt, einen Torwart gibt es unter den fünf Feldspiele­rn nicht. Und die wichtigste Regel: Laufen ist nicht erlaubt. Allerdings spielen viele hier seit ihrer Jugend Fußball. Wenn sich eine Lücke in der Abwehr auftut und sich eine Torchance ergibt, dann fällt es den Spielern schwer, sich immer daran zu halten.

Walter Nordhausen wohnt in Hitdorf, besitzt seit 45 Jahren eine Dauerkarte bei Bayer. Und nun erfüllt er sich den Traum, für seinen Verein zu spielen. Seit einem Jahr ist er dabei – und im Training, sagte er, habe er schnell die Gehregel verinnerli­cht. Ronja Hansmeier trainiert die Truppe auf dem Sportplatz Birkenberg. Das Training sei auf die Bedürfniss­e der Spieler zugeschnit­ten. Und ab und zu müsse sich die 22-Jährige auch etwas durchsetze­n.

Die Rückrunde des Tuniers wird bald in den Niederland­en ausgetrage­n. Erst dann steht ein echter Sieger fest.

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FOTO: UWE MISERIUS Beim ersten Teil des Walking Football-Turniers in Leverkusen spielte etwa Bayer 04 gegen den FC Twente Enschede.

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