Politik sieht „manifesten Fachkräftemangel“in Pflege
SCHLEBUSCH (kno) Im Schnelldurchgang durchs Klinikum. Mehr Zeit als 90 Minuten hatte die Bundestagsabgeordnete und Gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Maria Klein-Schmeink, am Donnerstag nicht. Das reiche nicht, „um einen tiefen Einblick zu gewähren“, sagte der Ärztliche Direktor Jürgen Zumbé. Ihr sei wichtig, Entscheidungen nicht am Grünen Tisch zu fällen, hob die Politikerin gegenüber Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann, Zumbé und den Klinikdirektoren Peter Schwimmbeck und Joachim Eichhorn hervor. Vielmehr wolle sie sich mit Problemen vor Ort auseinandersetzen.
Zimmermann nutzte die Gelegenheit, um die Einrichtung – „Das Krankenhaus ist als kleine Stadt zu sehen“– zu präsentieren. Und um Kritik zu äußern. „Unser Umsatz von rund 170 Mio. Euro ist Ausdruck unserer Dynamik im Leistungsgeschehen. Was wir sehr vermissen, ist eine Finanzierungsunterstützung des Landes und des Bundes. Und wenn die Bilanzsummen wie vorgestellt steigen, ist das nicht dem Engagement des Landes zu verdanken, sondern unserem eigenen. Wir haben nicht darauf gewartet, dass das Land zahlt, sondern haben uns mit Eigen- und Fremdmitteln bemüht, Zukunftssicherung zu betreiben“, betonte er, ehe er über Bautätigkeiten wie Neubau der LVR-Klinik, Ausbau des Perinatalzentrums oder Aufstockung der Neurologie berichtete. Weitere Themen waren unter anderem Fachkräftemangel und Notfallversorgung. „Wir sind in einer Situation“, sagte die Politikerin, „in der angesichts des demografischen Wandels große Herausforderungen auf die Gesundheitsversorgung warten. Verstärkt wird das Problem durch einen manifesten Fachkräftemangel. Deshalb sind wir alle gefordert, den Umschwung zu schaffen.“Schwimmbeck bestätigte die Einschätzung und sagte: „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir keinen Ärztemangel haben.“