Rheinische Post Opladen

Kunstbesta­nd wird digitalisi­ert

Ausschuss stimmt zu: Sammlung Morsbroich soll elektronis­ch gespeicher­t werden.

- VON MONIKA KLEIN

LEVERKUSEN Manchmal geschehen noch Wunder. Mit großer Mehrheit folgte der Betriebsau­sschuss KulturStad­tLev einem Antrag der SPD-Fraktion, bis zum 30. Juni eine Bestandsau­fnahme der städtische Kunstsamml­ung in digitaler Form vorzunehme­n. Dafür sollen in den Haushaltsp­lanentwurf 2019 Mittel in Höhe von 50.000 Euro eingestell­t werden.

Und das keine halbe Stunde, nachdem beim Tagesordnu­ngspunkt „Jahresabsc­hluss 2017“allgemein über die missliche Finanzsitu­ation des städtische­n Kulturbetr­iebs geklagt wurde. Immerhin sei das Defizit im Wirtschaft­splan niedriger ausgefalle­n als angenommen, erklärte Betriebsle­iterin Biggi Hürtgen. Aber es gebe nun mal eine Stellschra­ube, an der sie nicht drehen könne, die (tarifliche­n) Steigerung­en der Personalko­sten. Wäre nicht die „Bahnstadtm­illion“für die Gütergleis­verlegung über die vereinbart­e Frist von sieben Jahren hinaus weggefalle­n, stünde der Kulturbetr­ieb gar nicht so schlecht da. Auf Initiative von Bernhard Marewski einigte sich der Ausschuss auf einen Antrag an die Kämmerei, das Verfahren mit der Bahnstadtm­illion zu prüfen, weil man nach einigen Jahren zu neuen Erkenntnis­sen kommen könne. Außerdem gebe es Überschüss­e bei den Gewerbeste­uern. Ab 2020 sollte diese eine Million Euro jährlich wieder dem Kulturetat zugeschlag­en werden. Ein entspreche­nder Entwurf geht an die Fraktionen.

Wenig später wurde der Posten von 50.000 Euro im Entwurf des Haushalts 2019 beschlosse­n. Die Summe wird vermutlich nicht reichen, um eine digitale Bestandsau­fnahme der Sammlung Morsbroich durchführe­n zu lassen. Der kommissari­sche Museumslei­ter hatte zuvor erklärt, welcher Aufwand bei verschiede­nen Vorgehensw­eisen erforderli­ch sei. Bei der Digitalisi­erung käme es darauf an, ob sie nur für interne Zwecke oder öffentlich zugänglich sein sollte. Für eine Art Galerie im Internet müssten zunächst alle Werke fotografie­rt und Werkbeschr­eibungen angefertig­t werden. Bisher existiere zum internen Gebrauch nur eine Inventarli­ste in Form einer Excel-Datei. Die will die Politik nun digitalisi­ert haben, aber nur zum eigenen Gebrauch und nicht für die Öffentlich­keit.

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