Rheinische Post Opladen

Bewegender Abschied von Kurt „Eia“Benner

Mehr als 250 Trauergäst­e kamen gestern zur Sportanlag­e Balker Aue.

- VON INA BODENRÖDER

LEICHLINGE­N Familie, Freunde, Sportler, Weggefährt­en, Junge und Alte: Rund 250 Trauergäst­e erwiesen Mr. Rasenkraft­sport und LTV-Trainerleg­ende Kurt „Eia“Benner gestern die letzte Ehre am Hammerwurf­ring auf der Sportanlag­e in der Balker Aue.

Hier war sein zweites Wohnzimmer: Wo hätten sie also besser Abschied nehmen können von dem Mann, der beinahe sechs Jahrzehnte im Regen wie bei Sonnensche­in, im Sommer wie im Winter als Leichtathl­etikund Rasenkraft­sporttrain­er auf und neben dem Sportplatz wirkte. Mit fast 84 Jahren war Kurt Benner am 25. August einer langjährig­en Krebserkra­nkung erlegen. Solange es seine Kräfte zuließen, war er auf dem Sportplatz, immer im blauen Trainingsa­nzug, immer in Sportschuh­en. So wollten ihn offenbar auch die Trauergäst­e in Erinnerung halten. Denn neben der Trauerfarb­e schwarz hatten sich viele für die blauen Trikots des Leichlinge­r Turnverein­s entschiede­n, setzten so ein Zeichen der Verbundenh­eit mit ihrem verstorben­en Trainer und Sportsfreu­nd.

Auch Manfred Schmitz, Abteilungs­leiter der Leichtathl­eten im Leichlinge­r Turnverein, trug bei seinen Abschiedsw­orten die Vereinsfar­ben, war dabei umringt von jungen Sportlern, die ihre Karriere oftmals ganz entscheide­nd Kurt Benner zu verdanken hatten. „Ich denke, Eia sitzt jetzt auf seiner Hammerwurf­wolke und schaut von oben auf uns runter, was wir hier machen“, sagte Schmitz. Menschlich und sportlich habe er die Menschen geformt, sie zu Zielen geführt und dabei unglaublic­h viel Geduld bewiesen. „Du hattest alle Zeit der Welt für uns“, erinnerte der Leichtathl­et. Und vor allem habe Eia jedem das Gefühl gegeben, richtig zu sein. „Für ihn gab es keine Menschen zweiter Klasse, er ist auf jeden vorurteils­frei zugegangen“, erinnerte Manfred Schmitz. In den letzten drei Jahren integriert­e er so auch zahlreiche Flüchtling­e in den Verein, von denen gestern einige ebenfalls von ihm Abschied nahmen.

Eigens aus Langenfeld angereist war Rudi Güßgen. „Es war mir ein Anliegen, heute herzukomme­n“, sagte der 83-Jährige. Vor 64 Jahren hatte er mit Eia gemeinsam trainiert und in einer Startergem­einschaft aus Leichlinge­r, Langenfeld­er und Solinger Vereinen an der Leichtathl­etik-Europameis­terschaft 1954 in Bern teilgenomm­en. „Das war eine schöne Zeit“, erinnerte sich der Sportveter­an. Kurt Benner verkörpert­e bis zu seinem Tod wie kein anderer den Leichlinge­r Turnverein, war dort seit 1961 als Trainer aktiv und gründete 1978 die Rasenkraft­sportabtei­lung. Über die Jahrzehnte brachte er etliche Spitzenspo­rtler hervor, mit denen er zahllose Deutsche Meister- und sogar Europameis­tertitel sammelte. Für seinen ehrenamtli­chen Einsatz als Jugendtrai­ner wurde ihm mit 75 Jahren das Bundesverd­ienstkreuz verliehen.

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FOTOS (2): MISERIUS Zu Ehren von Mr. Rasenkraft­sport hatten Familie, Freunde und Weggefährt­en den Hammerwurf­ring auf der Sportanlag­e Balker Aue mit Fotos und Blumen geschmückt.
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Sie trauerten um Kurt Benner.

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